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Mit Weide Geld machen

Thüringen will die Möglichkeiten des EEG nutzen und die Energieerzeugung auf Dauergrünland in benachteiligen Gebieten gestatten. Der hiesige Bauernverband verhandelt dazu mit dem Umweltministerium.

Thüringen will landwirtschaftliche Flächen mit geringen Ertragspotenzialen für Solarstrom erschließen. Das Umweltministerium kündigte an, die dafür vorgesehenen Möglichkeiten innerhalb des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) nutzen zu wollen. Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt schufen dafür bereits landesrechtliche Voraussetzungen.

Einspeisevergütung für Ökostrom

Umwelt- und Energieminsterin Anja Siegesmund will Photovoltaik  auf Grünland etablieren.
Umwelt- und Energieminsterin Anja Siegesmund will Photovoltaik auf Grünland etablieren. (c) TMUEN

Demnach soll die Installation vom Photovoltaikanlagen in benachteiligten Gebieten „auf bereits festgelegten ertragsschwachen landwirtschaftlichen Standorten“ möglich werden. Dadurch sei es insbesondere auf Dauergrünland möglich, die Flächen gleichzeitig für die Landwirtschaft, etwa durch Beweidung, als auch für die Energieproduktion mit Photovoltaikanlagen zu nutzen, erklärte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne).

So erhielten Betreiber zusätzlich zur landwirtschaftlichen Nutzung für den generierten Ökostrom eine Einspeisevergütung. Gleichzeitig gelte es, wertvolles Ackerland für die Lebensmittelproduktion zu erhalten. Siegesmund: „Die Energiewende braucht viele Partner. Ich werbe in Thüringen darum, gemeinsam für die Energiesicherheit mehr zu tun. Solarmodule auf die Flächen zu stellen, die wenig landwirtschaftlichen Ertrag bringen, schafft einen finanziellen Mehrwert für die Landwirte und schützt gleichzeitig unsere Lebensgrundlagen durch saubere Energie. Es ist angesichts der hohen Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland von großem öffentlichem Interesse, sich so schnell wie möglich von fossilen Importen unabhängig zu machen.“


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Ökostrom: Mögliche neue Einkommensquelle für Landwirte

Der Präsident des Thüringer Bauernverbandes (TBV), Dr. Klaus Wagner, begrüßte das Vorhaben: „Der Ausbau von PV bietet Potenziale für den landwirtschaftlichen Betrieb. PV-Anlagen können für den Landwirt eine Einkommensalternative sein. Es darf aber keine Konkurrenz zwischen Energie- und Lebensmittelproduktion geben. Der Ausbau muss in geordneten Bahnen realisiert werden, sodass die Flächennutzung sinnvoll ist und die landwirtschaftliche Nutzung, aber auch Natur und Landschaft bestmöglich Berücksichtigung finden. Bei jeder Investition müssen die Belange der betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe, aber auch die der Anwohner berücksichtigt werden.“red


Thüringen will sich an der sächsischen Variante orientieren. Details dazu finden sich hier
Die energiepolitische Position des TBV findet sich hier

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