Für seine „herausragende Verdienste um den sächsischen Wirtschaftsstandort“ soll Theo Müller den Sächsischen Verdienstorden erhalten. (c) Imago/ Robert Michael

Theo Müller erhält Verdienstorden

Der Molkereiunternehmer Theo Müller soll heute den Sächsischen Verdienstorden erhalten. Die Ehrung stößt allerdings auf Kritik.

Wie die „Sächsische Zeitung“ berichtet, will Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) heute (31. August) in Zürich den Orden an den Unternehmer überreichen, um dessen „herausragende Verdienste um den sächsischen Wirtschaftsstandort“ zu würdigen.

Müller hat den Molkereistandort im ostsächsischen Leppersdorf aufgebaut, der größter Arbeitgeber der Region ist. Die Verleihung erfolgt im Rahmen einer Arbeitsreise Kretschmers durch die Schweiz.


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Auszeichnung erntet kritik

Die Ehrung stößt indes auch auf Kritik. Der Vorsitzende der Landtagsfraktion der Partei „Die Linke“, Rico Gebhart, bezeichnete Theo Müller als „Steuerflüchtling“. Er habe 2003 seinen Wohnsitz in die Schweiz verlagert, um Schenkungs- und Erbschaftsteuer zu vermeiden, wenn sein Konzern an seine Kinder geht, so Gebhardts Vorwurf.

Zuvor habe er millionenschwere Subventionen für den Aufbau der Molkerei kassiert. Die Verleihung des Verdienstordens schade dem Ruf des Freistaates. Gebhardt erwähnte in diesem Zusammenhang auch Parteispenden der Müllermilch-Holding an die CDU Sachsen.

Mit dem Sächsischen Verdienstorden zeichnet der Freistaat Personen aus, die sich u. a. im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen oder ehrenamtlichen Bereich in herausragendem Maße engagiert haben. Erst im Juli dieses Jahres hatte der ehemalige sächsische Bauernpräsident Wolfgang Vogel diese Auszeichnung erhalten.

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