Gaben den Startschuss für den Bau: Lutz Müller, Vorstand Dresdner Vorgebirgs Agrar AG, Jenny Schulz, Herdenmanagerin, und Ingolf Schulze, Vorstandsvorsitzender Dresdner Vorgebirgs Agrar AG (v. l.) (c) Meeco Communication Services

Kuhgarten: Wie Weide unter Dach

Die Dresdner Vorgebirgs Agrar AG hat mit dem Bau des ersten „Kuhgarten“ Sachsens begonnen, in dem hohe Tierwohlstandards realisiert werden. Eine Flut an Auflagen verzögerte den Beginn der Investition.

Es soll laut Unternehmen die „modernste Milchviehanlage Mitteldeutschlands“ werden: Die Dresdner Vorgebirgs Agrar AG hat symbolisch den Bau ihres Projektes „Kuhgarten“ im Kreischaer Ortsteil Kleincarsdorf begonnen. Mit dem Neubau verbindet sich ein innovativer Ansatz für mehr Tierwohl und verbesserte Haltungsbedingungen.

Kuhgarten Sachsen: Vorbild aus den Niederlanden

Insgesamt 11 Mio. Euro investiert das Unternehmen in den Neubau des Milchviehstalls, der bis Spätherbst 2023 fertiggestellt sein soll. Anwendung findet hier ein Konzept, das 2015 erstmals beim niederländischen Milcherzeuger Chris Bomers in Groenlo als Prototyp realisiert wurde. Der „Kuhgarten“ zeichnet sich durch ein tageslichtdurchlässiges transparentes Dach sowie einen speziellen Fußboden und Bepflanzungsinseln aus, die weideähnliche Bedingungen im Stall schaffen. Gemolken und gemistet wird mit Robotern.


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Milchzapfstelle, Hofladen und Co.: Weitere Investitionen sind geplant

Dem Baustart ging ein mitunter zähes Genehmigungsverfahren voraus. „Mit den vielen Auflagen und vor allem den immer wieder notwendigen Nachbesserungen hatten wir aufgrund der sehr sorgfältigen Arbeit des von uns beauftragten Ingenieurbüros nicht gerechnet“, erklärt Lutz Müller, Vorstand des Agrarbetriebes. Daher musste man vor anderthalb Jahren noch einmal eine erhebliche Summe in den bestehenden Stall investieren, um das komplette Herunterfahren des Milchviehbestands zu umgehen.

Nach Abschluss des Stallbaus sind weitere Investitionen am Standort geplant. So soll ein benachbarter historischer Wirtschaftshof erneuert sowie eine Milchzapfstelle und ein Hofladen aufgebaut werden. Der Neubau des „Kuhgartens“ stößt im Ort selbst offenbar jedoch nicht nur auf Zustimmung. Medienberichten zufolge befürchten Anwohner unter anderem Geruchsbelästigungen.

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