Glückliche Gewinner: Auf der Grünen Woche wurden die Preisträger des Deutschen Kulturlandschafts-Preises ausgezeichnet. (c) Annette Brikenfeld

Deutscher Kulturlandschafts-Preis 2024: Auszeichnung für Idee aus Sachsen

Vier Projekte wurden mit dem Deutschen Kulturlandschafts-Preis ausgezeichnet – darunter ein Projekt aus Sachsen. Was die Jury an der Streuobst-Wiese aus Tobertitz überzeugt hat.

Von der Redaktion der Bauernzeitung

Streuobst-Sortenwiese überzeugt

Der 22-jährige Jonas Hommel aus dem Vogtlandkreis in Sachsen gehört zu den ersten Gewinnern des Deutschen Kulturlandschafts-Preises. Sein Projekt einer Streuobst-Sortenwiese hat die Jury überzeugt. Der junge Landwirt hat in Tobertitz einen genetischen Sicherungsstandort für die 115 am stärksten bedrohten sächsischen Obstsorten angelegt.

Obstwiese steigert die Biodiversität

Sein Ziel ist es, die sächsische Obstsortenvielfalt zu sichern und so die Biodiversität zu steigern. Dazu hat er einen 35-Hektar-Ackerschlag zu einer besonderen Streuobstwiese mit Wanderweg und Fruchthecke als Erosionsschutz entwickelt. Eine Imkerei und ein Beweidungskonzept runden das Konzept ab.

Streuostwiese in Tobertitz (Sachsen)
Jonas Hommel hat einen 35 ha-Ackerschlag in Sachsen zu einer besonderen Streuobstwiese mit Wanderweg und Fruchthecke als Erosionsschutz entwickelt. (c) Forum Moderne Landwirtschaft / Annette Birkenfeld

Mosterei, Brennerei, Eventscheune und Ferienwohnungen

Aus der Streuobstwiese hat sich mittlerweile das Vogtländische Streuobstkompetenz-Zentrum entwickelt. Dazu will Hommel einen leerstehenden landwirtschaftlichen Betrieb mit Mosterei, Brennerei, Event-Scheune sowie Ferienwohnungen und Wohnmobil-Stellplätzen ausstatten und so neue Arbeitsplätze schaffen.

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Deutscher Kulturlandschafts-Preis 2024

Insgesamt hatten sich 61 Projekte um den Preis beworben, der erstmals von der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft (DSK) ausgelobt wurde. „Wir haben wunderbare Bewerbungen aus ganz Deutschland erhalten, die deutlich machen, wie engagiert sich Landschaftspflege- und Bürgervereine, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbände, aber auch einzelne Landwirte um den Erhalt der Kulturlandschaft kümmern“, zog Susanne Schulze Bockeloh, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Stiftung, eine sehr positive Bilanz.

2.500 Euro Preisgeld

„Die Projekte zeigen auch, dass sich Natur- und Umweltschutz, der Erhalt der Kulturlandschaft und eine wirtschaftliche Nutzung unter einen Hut bringen lassen. Das ist gelebte Nachhaltigkeit“, sagte Staatssekretärin Gisela Reetz bei der Preisverleihung auf der Grünen Woche in Berlin.

Prämiert wurden am Ende sieben Projekte: vier Hauptpreise und drei Anerkennungen. Ein Hauptpreis ist mit 2.500 Euro dotiert. Neben Jonas Hommel wurden auch

  • der Erhalt und die Pflege der traditionellen Teichwirtschaft im Landkreis Tirschenreuth (Bayern),
  • der Umbau des alten Rathauses und dessen Weiterentwicklung zu einem Bürgertreffpunkt in Kembach (Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg) und
  • der Neuaufbau eines Mutterkuh- und Landschaftspflegehofes mit Öffentlichkeitsarbeit in Lippoldshausen (Landkreis Göttingen, Niedersachsen) gewürdigt.

Anerkennungen (ohne Preisgeld) gingen an:

  • Initiative „Landschaft anpacken“ – praktische Landschaftspflege-Weiterbildung: Mitmachen und Anpacken! (Mittelfranken, Bayern)
  • Anlage, Erhalt und Verwertung von Streuobstwiesen im Kreis Kleve, (Nordrhein-Westfalen)
  • Erhalt der Nieheimer Flechthecken und Erhalt der jahrhundertealten Kulturtechnik des Heckenflechtens, (Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen)
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Fahnen auf dem Messegeländer in Berlin zur Grünen Woche. (c) Sabine Rübensaat

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