Bei der Ernte der Süßkirschen helfen auch in Sachsen-Anhalt vielfach Saisonkräfte. (c) Detlef Finger

Süßkirschen: Start in die Erntesaison

Am Süßen See gab der Obstbauverband den Startschuss für die Ernte der Süßkirschen in Sachsen-Anhalt. Die Ertragsprognosen für die süßen Früchte sind allerdings differenziert.

Sachsen-Anhalts Obstbauern erwarten in diesem Jahr eine Süßkirschenernte von rund 1.500 Tonnen. Das sind rund 300 Tonnen mehr als in der vergangenen Saison. Die für Thüringen und Sachsen prognostizierten Erntemengen der süßen Steinfrüchte belaufen sich auf 2.000 Tonnen beziehungsweise 550 Tonnen. Demgegenüber brachten die Süßkirschen im vergangenen Sommer in diesen beiden Bundesländern 1.040 Tonnen beziehungsweise rund 450 Tonnen.

Diese Zahlen legte der Landesverband Sächsisches Obst Ende Juni zur Eröffnung der Kirschpflücke in Sachsen-Anhalt vor. Diese startete offiziell mit einer traditionellen Presseveranstaltung auf dem Obsthof „Am Süßen See“ in Aseleben im Mansfelder Land.

Frostschäden schmälern Ertrag

Für seine Mitgliedsbetriebe in Sachsen-Anhalt und Sachsen bezifferte der länderübergreifend tätige Obstbauverband die Erntemengen an Süßkirschen übrigens auf insgesamt 1.900 Tonnen von 318 Hektar Anbaufläche. Davon entfallen immerhin 1.350 Tonnen von 180 Hektar auf Sachsen-Anhalt, die übrigen 550 Tonnen von 138 Hektar auf den benachbarten Freistaat.

Gleichwohl die erwarteten Mengen an Süßkirschen leicht über dem Vorjahresniveau liegen, wird die Ernte eher unterdurchschnittlich ausfallen. Das schätzte der Verband bereits zum Erntestart ein. Ursächlich für die im Schnitt etwa 20 Prozent Ertragseinbußen, die regional und je nach Sorte differieren können, sind Frostschäden und der nur mäßige Blühverlauf im kühlen Frühjahr.

Vor allem die Frostnächte zu Ostern und die Kälte im Februar mit Temperaturen teils unter -20° C wirkten sich negativ auf die Ertragsaussichten bei den Süßkirschen aus. Geringere Ertragserwartungen gibt es dementsprechend auch bei den Sauerkirschen. Hier rechnet der Obstbauverband mit 2.100 Tonnen auf 387 Hektar Anbaufläche (minus 40 Hektar) in seinen Mitgliedsbetrieben. Ein Zehntel dieser Menge steuern die sachsen-anhaltischen Verbandsmitglieder bei.


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Bundesweit 6.000 Hektar Süßkirschen

Bundesweit erzeugen Obstbauern auf etwa 6.000 Hektar Süßkirschen, informierte der Verband. In den vergangenen drei Jahren ist die Fläche übrigens annähernd konstant geblieben. Auf die zurückliegenden 15 Jahre gerechnet ist sie allerdings um 400 Hektar ausgeweitet worden.

Aufgrund zunehmender Wetterextreme und hoher Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels an Größe und Qualität der Früchte wurden Kirschplantagen zunehmend überdacht. Durch diese Intensivierungsmaßnahme hat sich die Erzeugung in diesem Zeitraum verdoppelt.

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