Vor dem Mähdrescher mit seinem riesigen Schneidwerk ist Johanna Karches kaum auszumachen. © Johanna Karches

Praktikum in Australien: Down Under statt Börde

Drescher fahren beim Auslandspraktikum in Australien: Ein Betrieb aus der Börde fördert mit attraktiven Angeboten seine Nachwuchskräfte und wirbt bei der jungen Generation zugleich um Fachleute für die Branche.

Von Barbara Ilse

Früher gab es Auszeichnungsreisen ins Ausland für verdiente Mitarbeiter. Einen solchen positiven Impuls durch ein Auslandspraktikum möchte Dr. Klaus Nehring nun seinen Auszubildenden mitgeben.

Erfahrungen im Ausland sammeln

Tüchtige junge Leute sollen in seinem Unternehmen, dem Landwirtschafts- und Dienstleistungsbetrieb Nehring-Isermeyer-Bückner Service GbR (NIB) in Beckendorf, eine attraktive Ausbildung erhalten. Und so hat der Betriebsleiter seine eigenen, langjährigen Auslandserfahrungen genutzt, Kontakte bis heute gehalten und neue geknüpft.

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Landwirtschaftliches Praktikum in Australien: Ernte-Helfer und Kooperation

Mit dieser Idee passt sich Nehring den veränderten Bedingungen der Berufsfindung an und macht jungen Menschen Ausbildung in der Landwirtschaft, in seinem Betrieb, schmackhafter.

Dr. Klaus Nehring
Dr. Klaus Nehring, promovierter Landwirt © Nehring

Der promovierte Landwirt macht Nägel mit Köpfen: „In den vergangenen Wochen befand sich eine unserer engagierten Praktikantinnen, Johanna Karches, auf einer Farm im Süden Westaustraliens. Sie ist Teil der ersten Delegation von Ernte­helfern aus dem Team von NIB Becken­dorf. Dieses Programm ist ein Meilenstein in unserer Bestrebung, eine enge Kooperation mit landwirtschaftlichen Betrieben vor Ort zu etablieren.“

Eine Zusammenarbeit mit Aus­tralien ergäbe insbesondere aufgrund der saisonalen Verschiebung Sinn, ergänzt Nehring und fährt fort: „Ernte in der australischen Sonne, während es bei uns kalt und nass ist. Diese Möglichkeit bietet unseren jungen Talenten eine Plattform, um Auslandserfahrungen zu sammeln, ihre erlernten Fähigkeiten in einem neuen Umfeld anzuwenden und interna­tionale Freundschaften zu knüpfen.“

Zudem, fügt er an, sei dies eine ausgezeichnete Chance zur sprachlichen Weiterentwicklung und ein idealer Start in eine professionelle landwirtschaftliche Karriere mit unersetzbaren Eindrücken als „topping“.

Betrieb NIB in Beckendorf: Als Drescherfahrerin in Australien

Johanna Karches schreibt aus Australien: „Durch mein duales Landwirtschaftsstudium an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hatte ich im Sommer 2022 die Möglichkeit, einen Teil meiner betrieblichen Ausbildung auf dem Betrieb NIB in Beckendorf zu absolvieren. Ein weiterer praktischer Teil des Studiums ist das fünfte Semester. Weil das ein Wintersemester ist, war das der perfekte Zeitpunkt, um nach Australien zu gehen.

Johanna Karches
© Johanna Karches

Es war schon immer mein Traum, Landwirtschaft außerhalb von Deutschland zu sehen. Deshalb nutzte ich die Gelegenheit. Dr. Klaus Nehring hat mich dabei mit seinen Kontakten vor Ort bei der Vorbereitung und der Suche eines Betriebes in Australien sehr unterstützt. Die gesamte Erntesaison war ich nun auf einem Ackerbaubetrieb in Westaustralien als Drescherfahrerin zur Getreideernte und bin von meinen Erfahrungen hier begeistert.

Ich finde es toll, dass Dr. Nehring versucht, seinen Auszubildenden so eine Erfahrung zu ermöglichen. Gerade Australien eignet sich hier optimal, weil während des australischen Sommers in Deutschland Winter ist und die Betriebe hier auf gut ausgebildete Saisonkräfte angewiesen sind.“

Mähdrescher in Australien
Vor dem Mähdrescher mit seinem riesigen Schneidwerk ist Johanna Karches kaum auszumachen. © Johanna Karches

Surfen an der küste von Australien

Die junge Frau fährt dort einen Mähdrescher mit 60 ft (Foot) breitem Schneidwerk. Das sind umgerechnet 18,30 m. Für die angehende Landwirtin hat Klaus Nehring eine Farm bei Esperance an der Südküste des Bundesstaates Western Aus­tralia gewählt, damit sie ihre Freizeit am Strand in der Nähe einer schönen Kleinstadt verbringen kann. Johanna Karches surft gern. Da die Verdienstmöglichkeiten auf der Farm sehr ordentlich sind, kann sie sich das dort gut leisten. Kost und Logis sind für die Erntehelfer frei.

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