Feldmausplage: Schnelle Lösung nötig

Der amtliche Pflanzenschutzdienst geht aktuell von 50.000 ha Befallsfläche aus: Bauernverbandspräsident Olaf Feuerborn hat aufgrund der massenhaften Vermehrung mit einem Brief an die Politik gewandt.

Unter der Massenvermehrung von Feldmäusen leidet die Landwirtschaft derzeit in weiten Teilen des Landes. Die Situation ist vergleichbar mit 2012 und 2015, als die Nager großflächig die Ernte vernichteten. Der amtliche Pflanzenschutzdienst geht aktuell von 50.000 ha Befallsfläche aus. Intensivere Bodenbearbeitung, Feldhygiene an Ackerrändern und Sitzhilfen für Greifvögel reichen nicht aus, um diese Gradation zu stoppen. Die Landwirte erwarten daher massive Schäden in den Herbstsaaten.

Bauernverbandspräsident Olaf Feuerborn hat sich deshalb an Bundesagrarministerin Klöckner und den Präsidenten des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Friedel Cramer, gewandt. In seinem Schreiben fordert er Änderungen der Anwendungsbestimmungen für Rodentizide, damit Feldmäuse ab September auch in potenziellen Feldhamstervorkommensgebieten bekämpft werden können. BVL und Julius-Kühn-Institut hätten, so Feuerborn, in der Vergangenheit bestätigt, dass eine sachgerechte, verdeckte Ausbringung keine negativen Auswirkungen auf Hamster erwarten lässt. Im Vorjahr konnte nach intensiver Beratung mit dem BVL erreicht werden, dass zumindest im Zeitraum 1. November bis 1. März auf solchen Flächen eine Bekämpfung möglich ist.


Extrembefall mit Feldmäusen

In Mitteldeutschland richten in dieser Saison Schadnager wieder großflächig Schäden an. Chemische Bekämpfungshilfen stehen Landwirten im Grunde keine zur Verfügung. mehr


Erforderlich sei jetzt aber eine zeitnahe Entscheidung der Zulassungsbehörden, damit die Landwirte vor der Herbstaussaat über Möglichkeiten der Feldmausbekämpfung informiert sind, betont Feuerborn. Fehlen diese, habe das Einfluss auf die Anbauentscheidungen. So könnte dem der Winterraps als wichtiges Fruchtfolgeglied zum Opfer fallen. Das Verbot verschie-dener Beizen habe bereits zu ei-nem starken Anbaurückgang geführt. Niemandem könne daran gelegen sein, diese Entwicklung weiter zu begünstigen. Ab Mitte August beginne die Herbstaussaat. Bis dahin brauche es eine Lösung zu den Feldmäusen. Der Verband werde dieses Thema weiter bearbeiten, bis diese gefunden ist.

Text: Bauernverband Sachsen-Anhalt