Ostseehafen Mukran © BayWa AG

Ostseehafen Mukran: Grünes Licht für Ausbau zum Tiefseehafen

Mukran soll zum effizientesten internationalen Umschlagplatz für Getreide und Futtermittel an der Ostsee werden. Mitte Mai ist Baustart für den Tiefseehafen. Den ersten Bauabschnitt gibt es quasi geschenkt.

Das Vorhaben der BayWa AG, gemeinsam mit der Fährhafen Sassnitz GmbH und der VIELA Export GmbH den Ostseehafen Mukran bei Sassnitz auf Rügen zu einem Tiefseehafen für den internationalen Agrarhandel auszubauen, kann starten. Via Video-Konferenz übergab Christian Pegel, Landesminister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung in Mecklenburg-Vorpommern, heute der Stadt Sassnitz als Trägerin der Infrastruktur den Fördermittelbescheid über rund 11,5 Mio. Euro für den ersten von zwei geplanten Bauabschnitten. Für insgesamt ca. 30 Mio. Euro sollen bis Anfang 2023 der Liegeplatz 3a erweitert und das Hafenbecken auf 14,95 Meter vertieft werden.

Ziel: effizientester Umschlagplatz für Getreide und Futtermittel

Rund 640.000 Kubikmeter Sand müssen für den neuen Tiefseehafen ausgebaggert werden. So können zukünftig auch Schiffe mit bis zu 120.000 Tonnen Ladekapazität direkt am Pier voll beladen werden. Bisher ist in Mukran nur eine Teilbeladung von Großschiffen möglich. Der Rest wird auf See oder in einem Zweithafen zugeladen.

„Die BayWa hat sich in den vergangenen Jahren auch im Agrargeschäft stark internationalisiert. Von der noch stärkeren Verknüpfung von Tiefseeschifffahrt mit Ganzzuglogistik, wie wir sie in Ostdeutschland nutzen, werden ganz besonders unsere nordöstlichen Agrarstandorte mit Gleisanschluss profitieren“, sagt Klaus Josef Lutz, Vorstandsvorsitzender der BayWa AG. Durch den Ausbau zum Tiefseehafen werde Mukran im internationalen Agrarhandel stark an Bedeutung gewinnen. „Unser Ziel ist es, der effizienteste Umschlagplatz für Getreide und Futtermittel an der Ostsee zu werden – sowohl für Erzeugnisse, die wir an unseren Standorten hier in Deutschland für den Export erfassen, als auch für Getreide aus Nachbarländern wie Polen oder Tschechien“, so Lutz.

Mukran: Getreideumschlag soll sich verdoppeln

Ergänzend zum Ausbau des Hafens wird die BayWa gemeinsam mit der VIELA Export GmbH weitere 5,5 Mio. Euro in eine zusätzliche Verladeanlage sowie zwei weitere Getreidesilos mit einem Fassungsvermögen von jeweils bis zu 12.500 Tonnen investieren. In der Spitze können dann in Zukunft an zwei Ladeplätzen 1.000 Tonnen pro Stunde verladen werden. Das ist 40 Prozent schneller als bisher. Die Lagerkapazität wird von derzeit 40.000 auf 65.000 Tonnen erhöht. Damit sind alle Voraussetzungen geschaffen, um den Getreideumschlag in Mukran auf 2 Mio. Tonnen pro Jahr zu verdoppeln.

Der Baubeginn ist für Mitte Mai geplant. Da eine komplett separate Umschlagsanlage an Liegeplatz 3a entsteht, kann das Bauvorhaben ohne Einschränkungen für den laufenden Betrieb umgesetzt werden. red