Mit 1.000 Ausstellern und mehr als 70.000 Besuchern war die MeLa bisher die größte Fachausstellung in Mecklenburg-Vorpommern. (c) Gerd Rinas

MeLa: Zwischen Hoffen und Bangen

Der Messeveranstalter MAZ sieht Chancen, dass die 30. Mecklenburgische Landwirtschaftsmesse MeLa trotz Corona- Einschränkungen vom 10. bis 13. September stattfinden wird.

Vier Monate vor dem geplanten Start der Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung MeLa ist unklar, ob die Messe in Mühlengeez bei Güstrow stattfinden wird. „Bis Ende August sind wegen der Corona-Pandemie alle Großveranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern abgesagt. Wir gehen davon aus, dass die MeLa vom 10. bis 13. September ihre Tore öffnet. Aber vielleicht nicht in dem Rahmen und Umfang wie wir es bisher kennen“, sagte Christin Mondesi, Geschäftsführerin beim Messe- und Ausstellungszentrum Mühlengeez (MAZ) auf Anfrage der Bauernzeitung.

Aussteller angemeldet, Vertragsabschluss auf Eis

Nach Mondesis Angaben hat sich der Großteil der Aussteller angemeldet. „Aber die Bearbeitung der Unterlagen , also der Vertragsabschluss, liegt noch auf Eis.“ Wie die anderen Messeveranstalter in Mecklenburg-Vorpommern ist auch das MAZ von den Corona-Einschränkungen schwer betroffen. Die Oldtimertage im Mai in Mühlengeez mussten abgesagt werden. Ob das Turnier „Pferd und Hund“ Mitte August in Mühlengeez stattfinden kann, ist ungewiss. MAZ-Mitarbeiter sind seit 15. April in Kurzarbeit. „Unsere Büros sind aber besetzt“, so Mondesi.

MAZ-Chefin Christin Mondesi

Zusammen mit zehn anderen Unternehmen aus der Messe- und Ausstellungsbranche Mecklenburg-Vorpommerns hat das MAZ in der vorigen Woche ein Positionspapier an die Landesregierung geschickt. Gerade regionale Messen seien ein wichtiger Motor für den Neuanfang nach der Krise, heißt es darin. Als „Marktplattformen“ für regionale und überregionale Firmen müsse der Veranstaltungswirtschaft eine Perspektive aufgezeigt werden. Wegen der notwendigen Vorbereitungen seien spätestens ab Juni 2020 klare Richtlinien erforderlich.

Strenge Hygienemaßnahmen möglich

Christin Mondesi spricht sich für eine sachgerechte Einzelfallprüfung alternativer Veranstaltungskonzepte aus. Dabei sollten Kriterien wie strenge Sicherheitsauflagen, Hygienemaßnahmen und Besucherregelungen  berücksichtigt werden. Für den Veranstaltungsort Mühlengeez und die MeLa – es wäre die 30. – gäbe es gute Argumente. „Wir haben ein abgeschlossenes Messegelände, auf dem wir Sicherheits- und Hygienemaßnahmen in Eigenregie umsetzen können. Zum Beispiel könnten Ausstellungsflächen reduziert werden, um Abstandsregeln einzuhalten“, sagt die Geschäftsführerin.

Lokalen Behörden bieten die Messeveranstalter bei der Entscheidung über Veranstaltungskonzepte Unterstützung durch Expertenteams aus der Branche an. Bis spätestens 15. Juni fordern sie einen Stufenplan für Veranstaltungen bis zum 31. August und im September. „Auch für die Vorbereitung der MeLa brauchen wir ab nächsten Monat Planungssicherheit. Notwendig ist jetzt ein Signal der Landesregierung“, betont die MAZ-Geschäftsführerin. ri