Wasserrahmenrichtlinie

Land erwirbt 2.500 Hektar an Flussläufen

(c) IMAGO / F. Anthea Schaap
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Agrar- und Umweltminister Till Backhaus hat sich von der bisherigen Praxis der Gewässerbewirtschaftung distanziert. „Unsere Gewässer wurden begradigt, ausgebaut und verunreinigt.

Von Gerd Rinas

„Vorrangiges Ziel war es bis jetzt, das Wasser schnellstmöglich aus der Fläche abzuführen. Das war falsch“, sagte der Minister auf der virtuellen Landeskonferenz zur Wasserrahmenrichtlinie am Freitag voriger Woche.

Oberirdische Gewässer und das Grundwasser seien zunehmend belastet. „Was wir brauchen, ist eine Strategie für das Wasser“, forderte Backhaus. Teil davon sei die EU-Wasserrahmenrichtlinie. Danach sei bis 2027 flächendeckend der gute chemische und ökologische Zustand der Gewässer sowie ein guter Zustand des Grundwassers herzustellen.

„100 Prozent Ökolandbau in allen Wasserschutzgebieten“

Betroffen seien u. a. mehr als 200 große Seen und über 8.000 km Fließgewässer. Außer um sauberes Wasser gehe es darum, naturnahe Gewässerstrukturen zu schaffen, natürliche Lebensgemeinschaften wieder anzusiedeln und die Gewässer ökologisch funktionsfähig zu machen.

Nach Backhaus‘ Angaben hat das Land dazu vom Bund 2.500 ha Fläche an Flussläufen oder als Ausgleichsflächen für Landwirte erworben. Unterdessen hat das Agrarbündnis MV seine Forderung nach „100 Prozent Ökolandbau in allen Wasserschutzgebieten“ bekräftigt. 97 Prozent der Fließgewässer, 82 Prozent der Seen und alle Küstengewässer der Ostsee seien in einem schlechten ökologischen und 50 Prozent der Grundwasserkörper in einem schlechten chemischen Zustand, sagte der BUND-Agrarexperte Dr. Burkhard Roloff am Mittwoch auf der Wintertagung des Agrarbündnisses in Güstrow.
„In den Maßnahme-, Management- oder Bewirtschaftungsplänen kommt der Ökologische Landbau als eine praktikable Möglichkeit zur Minderung des Stickstoffeintrages in das Oberflächen- und Grundwasser bisher ausdrücklich nicht vor“, kritisierte Roloff.

Das Agrarbündnis fordert, alle konventionellen Landwirtschaftsflächen in den Wasserschutzgebieten auf Ökolandbau umzustellen. Das beträfe ca. 200.000 ha der insgesamt 360.000 ha Wasserschutzgebiete im Land.

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