In der zu Ende gehenden Kampagne wurden in Anklam 1,67 Mio. t. Zuckerrüben verarbeitet. © Zuckerfabrik Anklam

Kampagnen-Ende in der Zuckerfabrik Anklam: Zuckerertrag enttäuscht

Nach 133 Tagen endet heute in der Zuckerfabrik Anklam die Zuckerrübenkampagne. Der verarbeitete Rübenertrag lag bei 1,67 Mio. t und war damit höher als 2020, der Zuckerertrag blieb unter dem Ergebnis der vorangegangenen Rübenkampagne.

In der Zuckerfabrik Anklam geht in den heutigen Abendstunden die Verarbeitungskampagne zu Ende. Mit 1,67 Mio. t Rüben fiel der Gesamtertrag aufgrund größerer Anbaufläche etwas höher aus als im Vorjahr (1,59 Mio. t). Hektarertrag (72,2 t) und Zuckerertrag (12,1 t/ha) blieben allerdings hinter den Ergebnissen im vergangenen Jahr (72,6 t bzw. 12,4 t) zurück, so eine Sprecherin der Fabrik auf Anfrage der Bauernzeitung. Nach Proberodungen im August hatte man einen Zuckergehalt von rund 18 % für möglich gehalten. Ursache für den nicht so hohen Zuckergehalt sei vor allem fehlender Sonnenschein, hieß es.

Mehr Rüben pro Tag verarbeitet

Weitere Fortschritte hat die Zuckerfabrik Anklam bei der täglichen Verarbeitungsmenge erreicht. Durchschnittlich wurden in der Kampagne am Tag etwa 12.550 t Rüben verarbeitet, an mehreren Tagen stieg die Verarbeitungsmenge auf über 15.000 t Rüben. Strategischen Ziel sei es, täglich 16.000 t Rüben zu verarbeiten, so die Sprecherin. Mit 133 Tagen dauerte die Kampagne einen Tag länger als 2020.

Zuckerfabrik Anklam: Positives Ergebnis

Trotz schwankender Zuckerpreise hat die Fabrik ein positives Ergebnis erwirtschaftet. Wesentlicher Grund dafür ist die breite Produktpalette und teils bessere Preise in anderen Marktsegmenten: Neben Weißzucker werden auch Biomethan und Bioethanol in großen Mengen sowie Futtermittel hergestellt. Vor allem bei Bioethanol sei eine gute Preisentwicklung zu verzeichnen. Als zu Beginn der Corona-Pandemie Desinfektionsmittel knapp war, stellte die Fabrik dafür Bioethanol bereit und erzielte mit der Direktvermarktung zusätzliche Einnahmen. Dem Vernehmen nach werden hier weitere Vermarktungsmöglichkeiten geprüft.

Erstmals mehr Blattkrankheiten

Aus Sicht der Rübenanbauer ist die Kampagne relativ gut gelaufen. „Die Naturalerträge waren noch akzeptabel, aber die Zuckererträge blieben hinter den Erwartungen zurück“, sagte Thies Holtmeier, Vorsitzender des Anklamer Anbauerverbandes für Zuckerrüben e.V. Neben zu geringer Sonneneinstrahlung beeinträchtigten erstmals Blattkrankheiten wie Rost und Mehltau in größerem Umfang die Assimilationsleistung der Rüben.

Nach dem Ende der Kampagne werden in der Zuckerfabrik Anklam, die unter dem Namen Cosun Beet Company GmbH & Co. KG firmiert, in den kommenden sechs bis zehn Wochen Maschinen und Anlagen gewartet und repariert. Im April und Mai wird eingelagerter Rüben-Dicksaft aus der aktuellen Rübenernte weiterverarbeitet. Damit kann die Fabrik flexibel auf die Nachfrageentwicklung auf den Märkten reagieren. ri