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Geflügelpest im Landkreis Leipzig ausgebrochen

In einem Geflügelzuchtbetrieb in Mutzschen bei Grimma trat am ersten Weihnachtstag amtlich bestätigt Geflügelpest auf. 9.000 Zuchtgänse sind betroffen. Die Behörden richten Sperrkreise ein.

In Sachsen wurde ein erster Fall von hochpathogener Aviärer Influenza (Geflügelpest) in einem Geflügelbestand bestätigt. Bei einer Probe eines kranken Tieres des spezialisierten Gänsezuchtbetriebes von Lorenz Eskildsen im Landkreis Leipzig ermittelte die Laboruntersuchung der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen ein positives Ergebnis. Das Friedrich-Loeffler-Institut, das Bundesinstitut für Tiergesundheit, hat den Fall am Freitag amtlich bestätigt, informierte das Dresdener Gesundheitsministerium am Nachmittag.

Die Veterinärbehörden des Landkreises Leipzig haben den Tierbestand sofort gesperrt, um eine Weiterverbreitung des Erregers auszuschließen. Dem Landratsamt des Landkreises Leipzig zufolge sind von dem Ausbruch rund 9.000 Zuchtgänse betroffen, die als Elterntiere gehalten werden. Die Tötung und Beseitigung der Tiere seien durch das Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt (LÜVA) in Abstimmung mit dem schon wegen der Afrikanischen Schweinepest einberufenen Landestierseuchenbekämpfungszentrum (LTBZ) eingeleitet worden. Bis Sonnabendmittag sollte, mit Unterstützung der Feuerwehren, der Bestand geräumt werden. Die Tierseuchenkasse und Freistaat übernehmen jeweils zur Hälfte die Kosten für den Verlust der Tiere wie auch für deren Tötung.

Allgemeinverfügung mit Sperrkreisen erlassen

Die zuständige Staatsministerin Petra Köpping (v.l.) und Landrat Henry Graichen trafen sich am Freitagnachmittag vor Ort mit Gänsezüchter Lorenz Eskildsen. ©Landratsamt

Der Landkreis Leipzig richtete im Umkreis von 3 km ein Sperrgebiet sowie im Umfang von 10 km Beobachtungsgebiete ein, die neben dem Aufstallungsgebot und ein Verbringungsverbot von Geflügel sowie deren Produkte weitere umfangreiche Einschränkungen für die regionaken Geflügelhalter mit sich bringen. Über eine Stallpflicht im gesamten Landkreis entscheiden die Behörden „zeitnah“. Gesundheitsministerin Petra Köpping verwies auf die Bestimmungen, die alle Geflügelhalter in der Region nun einzuhalten haben. „Es ist schon sehr herausfordernd, dass nach der Corona-Pandemie und der Afrikanischen Schweinepest mit der Geflügelpest uns jetzt der dritte Krisenfall ereilt. Aber unsere Strukturen der Tierseuchenbekämpfung sind vorbereitet“, kommentierte die SPD-Politikerin den ersten Vogelgrippe-Ausbruch in einem sächsischen Geflügelbetrieb. „Es ist wichtig, dass alle Tierhalter die Vorschriften ernst nehmen und die Stallpflicht einhalten, wenn sie erlassen wird.“

Bisher erst ein fall mit Wildvogel

Die Geflügelpest betrifft seit mehreren Wochen in Norddeutschland neben Wildvögeln auch zahlreiche Nutztierbestände. In Sachsen gab es im aktuellen Geschehen bisher nur einen Fall: ein positiv getesteter Wildvogelfund Landkreis Nordsachsen . Das Friedrich-Loeffler-Institut schätzt die Gefahr der Einschleppung vor allem über Wildvögel als hoch ein. Eine Übertragung auf den Menschen bei dem jetzigen Erreger H5N8 ist bisher nicht nachgewiesen. red

Der Bericht wurde am am 26. Dezember um 9.00 Uhr aktualisiert.