Unter der Rinde frisst der Fichtenborkenkäfer Gänge. (c) Sabine Rübensaat

Fichtenborkenkäfer: Jetzt Bohrmehl suchen!

Später als 2020 waren die Fichtenborkenkäfer auf Schwarmflug. Nun heißt es befallene Bäume suchen und aus dem Wald entfernen.

Laut der jüngsten Einschätzung zur Borkenkäferlage in Thüringen war der Schadverlauf in den Monaten Januar bis März 2021 ähnlich wie im Vorjahreszeitraum. Im April jedoch (Zugang 105.000 fm Stehendbefall) ging die Befallsmenge durch Fichtenborkenkäfer gegenüber dem Vorjahr um etwa 40.000 fm zurück!

Massenvermehrung in 2021 eher unwahrscheinlich

Wie der Staatsbetrieb ThüringenForst auf Anfrage informierte, hatte der Fichtenborkenkäfer im Freistaat etwa Mitte Mai den Hauptschwarmflug und somit rund vier Wochen später als 2020. Dieser witterungsbedingte Zeitverzug verkürzt die Reproduktionsphase des Käfers im laufenden Jahr. Anders als 2020, wo er dreieinhalb Generationen bildete, wird sich der Käfer in dieser Saison auf etwa zwei Generationen beschränken müssen. Allerdings ist der Witterungsverlauf der nächsten Monate entscheidend. Damit sei aus heutiger Sicht eine mit 2020 vergleichbare Massenvermehrung des Fichtenborkenkäfers eher unwahrscheinlich.

Fichtenborkenkäfer: Befall rechtzeitig aufspüren

Da der Fichtenborkenkäfer Mitte Mai seinen Hauptschwarmflug hatte, befindet er sich jetzt am Baum und bohrt sich zum Brutgeschäft in die Rinde ein. Bis Ende Juni besteht nun für Waldbesitzer die Chance, diesen Befall aufzuspüren, frisch befallene Bäume samt Käfer zu ernten und rasch aus dem Wald zu bringen. Damit können der Ausflug der Nachkommenschaft und der Neubefall gesunder Fichten innerhalb des Waldes unterbunden werden.

Bohrmehl rieselt bei der Brutanlage im Stamm heraus. Es sammelt sich hinter Rindenschuppen, auf Ästen, am Stammfuß und auf Pflanzen am Boden. Auch nach Regen ist das Mehl meist noch hinter Rindenschuppen, die man abbrechen kann, zu finden.

Jetzt heißt es also: Käferbäume mit Frischbefall suchen, diese zügig ernten und aus dem Wald abtransportieren – was bei derzeit guten Holzpreisen und großer Nachfrage, insbesondere seitens der Sägewerke, leichter möglich sein sollte. red

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