Agrarminister Axel Vogel und Staatssekretärin Silvia Bender auf der Klausurtagung des Landesbauernverbandes (LBV). (c) Heike Mildner

Vertrauensbildende Maßnahmen

Agrarminister Axel Vogel und Staatssekretärin Silvia Bender nahmen sich viel Zeit, um den Landwirten zuzuhören: Auf der Klausurtagung des Landesbauernverbandes (LBV) gelang ein erster Austausch.

Von Heike Mildner

Hatte man sich noch am Vormittag verbandsintern über Perspektiven der Landwirtschaft in Brandenburg verständigt, öffneten sich am Nachmittag die Türen des Konferenzsaales der Heimvolkshochschule am Seddiner See für Gäste. Die prominentesten waren der neue Agrarminister und seine Staatssekretärin. Axel Vogel und Silvia Bender nahmen im Präsidium zwischen dem LBV-Vorstand Platz, sodass sie denen, für die sie in den nächsten fünf Jahren Entscheidungen treffen und umsetzen sollen, in die  Augen sehen konnten – und die ihnen auch. Und das taten sie bis auf Ausflüge Einzelner ans Rednerpult über vier Stunden.

Henrik Wendorff zählte zunächst die Baustellen auf von B wie Bisam, Biber, Beratungsrichtlinie, Bürokratie  und Blühstreifen bis U wie umweltsensible Gewässer. Die Landwirte stünden mit dem Rücken zur Wand, die Belastungsgrenze sei erreicht,  so Wendorff. Am Ende stellte er die „traditionelle Frage“ nach dem Termin der Direktzahlung verbunden mit dem Satz: „Wenn wir diese Frage nicht mehr stellen müssen, haben wir alles richtig gemacht.“ 

Axel Vogel: Brandenburg als Modellregion für nachhaltige Landwirtschaft

Axel Vogel lächelte viel und freundlich, machte aber selbstbewusst deutlich, dass sich Kontinuität und Wandel in einer Demokratie letztlich auch in Parlamentsmandaten ausdrücken. Allerdings verstehe er sich als Minister einer Koalitionsregierung. Er sei in Bayern auf einem Hof mit zwölf Kühen in Anbindehaltung aufgewachsen und habe sowohl einen volks- als auch einen betriebswirtschaftlichen Abschluss. Beide Bereiche in Einklang zu bringen und Brandenburg zu einer Modellregion für nachhaltige Landwirtschaft zu entwickeln – Axel Vogel hat sich viel vorgenommen. Wie viel, wurde im Anschluss deutlich, als sich rund zehn Verbandsvertreter von RBB bis pro  agro vorstellten und ihre Positionen und Baustellen darlegten.

Am Ende wirkten alle ein bisschen erleichtert, dass man doch ganz gut miteinander hatte reden können. Zudem: Die Direktzahlungen sollen vor Weihnachten ausgezahlt sein, kündigte Vogel an, und auch in Richtung Bürokratieabbau sei bereits ein erster Schritt getan. Viele werden folgen müssen, von beiden Seiten, wurde in Seddin deutlich.