Maul- und Klauenseuche

MKS: Brandenburg will Impfstoff-Datenbank aktivieren

Wegen der Maul- und Klauenseuche (MKS) will Brandenburg die Impstoff-Datenbank aktivieren. (Symbolfoto) (c) Budimir Jevtic/stock.adobe.com

UPDATE 21.1.: MKS-Impfstoff in Bereitschaft: Brandenburg und die Bundesländer bereiten sich für mögliche weitere Fälle vor. Eine Impfung ist aber aktuell nicht geplant.

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Das Land Brandenburg hat aufgrund des aktuellen MKS-Ausbruchsgeschehens als derzeit betroffenes Bundesland gebeten, die MKS-Impfstoffbank zu aktivieren, um vorbereitet zu sein, falls sich die MKS auf weitere Gebiete in Deutschland ausbreitet. Das teilte das Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MLUK) am Montag, (21.1.) mit. Die Aktivierung der MKS-Impfstoffbank zum jetzigen Zeitpunkt diene der Stärkung der Handlungsfähigkeit bei der Tierseuchenbekämpfung, da zwischen der Aktivierung und der möglichen Bereitstellung von Impfstoffdosen mindestens 6 Tage liegen. Die Länder haben sich laut Mitteilung dafür ausgesprochen, die Kosten der Aktivierung der Impfstoffbank nach dem Königsteiner Schlüssel zu verteilen.

MKS-Impfung: Einsatz zurzeit nicht geplant

Das Ministerium betont, dass diese Entscheidung über die Aktivierung der Impfstoffbank gegen die Maul- und Klauenseuche keine Entscheidung über den tatsächlichen Einsatz des Impfstoffes sei.
Eine Impfung in Brandenburg sei auf Grund der derzeitigen Seuchensituation in Brandenburg nicht vorgesehen. Bisher gibt es in Brandenburg einen Ausbruchsbetrieb. Alle bisherigen Untersuchungen im Umfeld des Ausbruchsbetriebes verliefen negativ, so dass bisher keine weitere Ausbreitung der Seuche festgestellt werden konnte.

Laut der Mitteilung ermöglicht die Europäische Kommission den Mitgliedstaaten unter Einhaltung
bestimmter Auflagen den Einsatz dieser Impfstoffe als zusätzliche Seuchenbekämpfungsmaßnahme. Der Impfstoff werde für den Fall einer weiteren Ausbreitung der Seuche oder für den Fall des Auftretens in anderen Regionen Deutschlands als mögliche Bekämpfungsmaßnahme vorrätig gehalten.

Weitere Informationen zur MKS-Impfung finden Sie in den FAQ des Friedrich-Loeffler-Instituts.

Özdemir gibt Entwarnung

Aufatmen in Brandenburg: Wie Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) am Freitagmorgen, 17.1., im Deutschlandfunk informierte, hat sich der MKS-Verdachtsfall in Werneuchen in Brandenburg nicht bestätigt. „Es gibt gute Nachrichten“, sagte Özdemir im Deutschlandfunk. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) habe noch in der Nacht Entwarnung gegeben. Die am 10. Januar erlassene Eilverordnung zur Eindämmung der Tierseuche kann damit aufgehoben werden, teilte das Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt am Freitagmittag mit. Die Verordnung läuft mit Ablauf des 17. Januar aus und wird nicht verlängert. Derzeit gibt es nach Angaben des Ministeriums weiterhin keine Hinweise auf eine Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche. Die eingerichtete Schutz- und Überwachungszone um den Ausbruchsort bleibt jedoch bestehen.

Zweiter MKS-Verdachtsfall in Brandenburg nicht bestätigt

Das Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg informierte am Morgen: „Der klinische Verdacht auf MKS in einem Ziegenbestand im Landkreis Barnim, zu dem es gestern eine breite Berichterstattung gab, hat sich durch die durchgeführten Laboruntersuchungen nicht bestätigt.“ Somit gebe es keinen weiteren Ausbruch der MKS und auch keine weitere Ausbreitung dieser Tierseuche.

Tiere im Barnim getötet

Der Pressesprecher des Landkreises, Robert Bachmann, hatte der Bauernzeitung am Donnerstag, (16.1.) bestätigt, dass bei einer klinischen Untersuchung von Tieren eines hiesigen Tierhaltungsbetriebs am 15. Januar Symptome festgestellt wurden, die auf eine MKS-Infektion hindeuten könnten. Umgehend seien Proben der betroffenen Tiere entnommen und noch am selben Abend zur Untersuchung in das zuständige Landeslabor geschickt worden. Die Tiere wurden laut Robert Bachmann getötet.

Der Landkreis Barnim bittet auch weiterhin insbesondere Tierhalter, Landwirte und Jagdausübungsberechtigte die Tierseuchenallgemeinverfügung des Landkreises Barnim zu beachten.

Eilverordnung bis 17.1. verlängert

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Landkreis Märkisch-Oderland am vergangenen Freitag wurde die bestehende Eilverordnung zur Eindämmung der Tierseuche am Mittwoch erneut um 48 Stunden verlängert. Sie gilt nun bis zum 17. Januar 2025. Das teilte das Agrarministerium Brandenburg am Mittwoch, 15.1. mit. Drüber hinaus hat das Land Berlin veranlasst, dass Klauentiere nicht auf der Grünen Woche, die am Freitag, 17.1. offiziell beginnt, ausgestellt werden. Diese Maßnahmen dienen der weiteren Erfassung des Seuchengeschehens und der Verhinderung einer Ausbreitung. Bisher gibt es keine Hinweise auf weitere Fälle.

Das Verbot betrifft weiterhin den Transport von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Kameliden sowie von in den Betrieben gewonnenen Körpern, Tierkörperteilen und Gülle. Schlachtbetriebe und Einzelhandel sind nicht betroffen.

Die Verlängerung wurde notwendig, da die bisherigen Untersuchungsergebnisse noch keine abschließende Bewertung der Lage zulassen. Das Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz prüft derzeit Unterstützungsmöglichkeiten für betroffene Betriebe. Verstöße gegen die Verordnung können als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.

Landeslabor konnte keine weiteren Fälle bestätigen

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg kamen am Dienstag, 14.1., gute Nachrichten aus dem Landeslabor: In einem Radius von einem Kilometer um den Ausbruchsbestand im Landkreis Märkisch-Oderland wurden durch die Veterinärämter die Bestände mit empfänglichen Tieren untersucht und beprobt, teilte das Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg mit. Die eingesendeten Proben seien durch das Landeslabor mit negativem Ergebnis befundet worden. Das bedeutet, dass es im Radius von einem Kilometer keinen weiteren Ausbruch der MKS gibt.

Am Freitag, 10.1., hatte Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) darüber informiert, dass es zu einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) gekommen ist. Drei Wasserbüffel im Landkreis Märkisch-Oderland (MOL) waren betroffen, sagte die Ministerin in Potsdam. Um die Ursache zu klären, hätte der Landkreis mit Fachleuten alle notwendigen Maßnahmen veranlasst. Die gesamte Herde wurde gekeult.

Sperrzone
Wegen der Maul- und Klauenseuche (MKS) wurde eine Sperrzone eingerichtet. (c) Daniel Ernst/stock.adobe.com

Als erste Maßnahme wurde um den Ausbruchsbestand ein etwa drei Kilometer großer Sperrkreis sowie eine zehn Kilometer große Überwachungszone eingerichtet. Betroffen sind dadurch zusätzlich die Landkreise Barnim und Oder-Spree sowie die Stadt Berlin. „Ich kann bestätigen, dass aufgrund der jüngsten Entwicklung, in Abstimmung mit dem Landestierseuchenkrisenstab die Tötung empfänglicher Tiere in einem Umkreis von 1.000 m vom Ausbruchsbetrieb angeordnet wurde“, erklärte der Pressesprecher des Landkreises Barnim, Robert Bachmann.

Untersuchung im Labor
Untersuchungen im Labor haben ergeben, dass es zunächst keine weiteren MKS-Fälle in Brandenburg gibt. (Symbolbild) (c) Seventyfour/stock.adobe.com

Keine Rinder, Schafe, Ziegen und Alpakas auf der Grünen Woche

Der MKS-Ausbruch hat auch Auswirkungen auf die Grünen Woche. Auf der weltgrößten Verbraucherschau für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau werden in diesem Jahr keine Rinder zu sehen sein. Auch die geplante Präsentation von Schafen und Ziegen sowie Alpakas fällt aus. Die Messeleitung folgt damit einer Anordnung des Veterinäramts Charlottenburg. Grüne Woche-Direktor Lars Jaeger zeigte Verständnis für die Entscheidung der Behörde. Schweine waren aus veterinärtechnischen schon seit längerem nicht mehr auf der Messe vertreten.

Grüne Woche - Fahnen
Wegen der Maul- und Klauenseuche werden auf der Grüne Woche 2025 in Berlin nur wenig Tiere zu sehen sein. (c) Sabine Rübensaat

Virus für Menschen ungefährlich

Das Virus wird für den Menschen als ungefährlich eingestuft, ist aber für Rinder, Schweine, Ziegen oder auch Schafe hoch ansteckend. Auch viele Zoo- und Wildtiere können an MKS erkranken.

Fall wurde in Hönow festgestellt

Das Friedrich-Loeffler-Institut hatte den MKS-Ausbruch bestätigt, so die Ministerin. Demnach war der Fall in Hönow am Donnerstag, 9.1., festgestellt worden. Seit mindestens drei Wochen ist der von der Maul- und Klauenseuche (MKS) betroffene Wasserbüffelbestand bei Hönow (MOL) infiziert. Darüber informierte nach der Sitzung des Krisenstabes in Seelow Dr. Ralph Bötticher, Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes MOL am Sonnabend. Die Tatsache, dass einige Entzündungen im Maulbereich der Büffel bereits abgeheilt seien, spreche für eine längere Infektionszeit. Im Klauenbereich habe es keine Auffälligkeiten gegeben. Die Inkubationszeit der MKS wird mit zwei bis sieben Tagen angegeben. Dass die Büffel Kontakt zu anderen Herdentieren hatten, könne nach derzeitigem Kenntnisstand ausgeschlossen werden. Nicht auszuschließen sei dies bei Wildtieren.

Wasserbüffel
Bei Wasserbüffeln in Märkisch-Oderland ist die Maul- und Klauenseuche (MKS) ausgebrochen (Symbolbild). (c) Sabine Rübensaat

Eilverordnung: Transport von Tieren ist verboten

Zur Eindämmung der Tierseuche hatte Ministerin Mittelstädt eine Eilverordnung erlassen. Um eine weitere Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche zu verhindern, sei es erforderlich, das Verbringen von empfänglichen Tieren und von Erzeugnissen, die von diesen Tieren gewonnen wurden, vorübergehend zu verbieten, hieß es in einer Pressemitteilung. Der Transport von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Kameliden war daher durch die Eilverordnung der Ministerin für die Dauer untersagt. Das Gleiche galt für Schlachtkörper oder Teile von Schlachtkörpern sowie für Gülle, die in den Zuchtbetrieben von diesen Tieren gewonnen wurden. Nicht betroffen waren Schlachtbetriebe und der Einzelhandel. Verstöße gegen das Verbot können als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.

MKS-Virus vom Serotyp O festgestellt

Wie das FLI am Sonnabend, 11.1., mitteilte, hat das Nationale Referenzlabor am FLI bei einem betroffenen Wasserbüffel das MKS-Virus vom Serotyp O festgestellt. Nahe verwandte MKS-Viren kommen im Nahen Osten und in Asien vor. Ihre genaue Herkunft und der Weg, auf dem sie in die Tierbestände gelangt sind, sind auch nach Kenntnis des Serotyps noch unbekannt.

In der MKS-Antigenbank Deutschland stehen für diese Viren geeignete Impfstoffe zur Verfügung. Diese MKS-Antigenbank ist speziell für Fälle wie den aktuellen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche eingerichtet worden. Die MKS-Antigenbank kann, von den Bundesländern aktiviert, innerhalb weniger Tage die benötigten Impfstoffe herstellen.

Abgesehen davon, einen geeigneten Impfstoff herzustellen, sei derzeit entscheidend, alle Klauentiere in der Umgebung des betroffenen Betriebs zu untersuchen, um die tatsächliche Verbreitung zu kennen. Davon hänge ab, welche Maßnahmen gegebenenfalls noch ergriffen und ob und wie geimpft wird. Wichtig sei, dass der Impfstoff genau auf die MKS abgestimmt ist, da Impfstoffe gegen andere Serotypen die Tiere nicht schützen.

Mit Import-Verbot ist zu rechnen

Durch den Verlust des MKS-Freiheitsstatus nach WOAH rechnet das BMEL damit, dass der Export von beispielsweise Milch und Milchprodukten, Fleisch und Fleischprodukten, aber auch Häuten und Fellen, gesalzene Naturdärme, Samen und Blutprodukten oder empfänglichen Tieren stark eingeschränkt werden wird. Als erstes Land hat Südkorea sämtliche Schweinefleischlieferungen aus Deutschland mit sofortiger Wirkung verboten. Auch die Niederlande haben umgehend Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um ein Einschleppen der Maul- und Klauenseuche zu verhindern. Dazu gehört ein landesweites Verbringungsverbot für deutsche Mastkälber, ausgenommen Schlachttransporte.

Letzte Fälle gab es 1988 in Deutschland

Laut FLI waren Deutschland und die EU amtlich anerkannt MKS-frei, die letzten Fälle in Deutschland traten 1988 auf. Mit der Bestätigung der Seuche verliert Deutschland die Anerkennung als „frei von Maul- und Klauenseuche ohne Impfung“ bei der Weltorganisation für Tiergesundheit. In der Türkei, im Nahen Osten, in Afrika, in vielen Ländern Asiens und in Teilen Südamerikas ist die MKS jedoch noch endemisch. Die illegale Einfuhr von Erzeugnissen tierischen Ursprungs aus diesen Ländern stellt eine ständige Bedrohung für die Landwirtschaft in der EU dar.

BMEL ruft Krisenstab ein

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) will zeitnah den Zentralen Krisenstab Tierseuchen einberufen, hieß es in einer Pressemitteilung. Der Zentrale Krisenstab ist das übergeordnete politische Entscheidungsgremium im Tierseuchenfall. Im Krisenstab sind die Amtschefs der für die Tierseuchenbekämpfung zuständigen Ministerien des Bundes und der Länder vertreten. Hier werden Maßnahmen von überregionaler und politischer Bedeutung beraten und gegebenenfalls ein bundeseinheitliches Vorgehen beschlossen. Über die Ursache, wie das Virus eingeschleppt wurde, gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse, heißt es aus dem Ministerium.

Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft (Grüne), Cem Özdemir, hat am Montag mit Verbänden der Land- und Ernährungswirtschaft über mögliche Konsequenzen beraten. „Unser gemeinsames Ziel muss es sein, das Virus schnell zurückzudrängen, um die Tiere zu schützen und Schäden für unsere Land- und Lebensmittelwirtschaft zu minimieren. Höchste Priorität hat deshalb jetzt, schnell für Klarheit zu sorgen, wie verbreitet die hochinfektiöse Tierseuche ist“, erklärte Özdemir.

Appell von Wendorff: Ruhe bewahren

„So eine Überraschung will keiner haben!“, kommentiert Landesbauernpräsident Henrik Wendorff den Ausbruch der Maul- und Klauensuche (MKS). Gebeutelt durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) sei man in Sachen Tierseuchen zwar gut im Training, die MKS betreffe aber weit mehr Tierarten, Tierhalter und vermutlich auch die Bevölkerung in der Nähe des Ausbruchsortes im sogenannten Speckgürtel von Berlin. „Jetzt kommt es darauf an, die Eintragsquelle zu ermitteln und herauszufinden, wie weit die Seuche schon verbreitet ist“, so Wendorff. Er appellierte an alle Tierhalter, Ruhe zu bewahren und erst einmal alle Tierbewegungen zu unterlassen. Er sei froh, dass der Tierpark Berlin in Friedrichsfelde, nur etwa zwölf Kilometer von Hönow entfernt, bisher nicht betroffen sei.

Taskforce in Märkisch-Oderland

Der Landkreis Märkisch-Oderland hatte für Freitagabend eine Taskforce einberufen. Da der Tierhalter aus Berlin stammt und weitere Tiere im Landkreis Oder-Spree hält, die betroffene Herde in Märkisch-Oderland steht und sich der Sperrkreis in den Landkreis Barnim erstreckt, werde das Land die Maßnahmen koordinierend begleiten, informierte der Landkreis Märkisch-Oderland.

Auch der Landkreis Barnim hat alle erforderlichen Lageinformationen zusammengetragen und die daraus resultierenden Maßnahmen in die Wege geleitet, informierte der Landkreis. Zur Eindämmung der Tierseuche sollten die erforderlichen Krisenstrukturen aufgebaut werden.

MKS in der DDR

Den letzten größeren MKS-Ausbruch in Ostdeutschland gab es im Jahr 1982; dieser betraf Tierhaltungen in sechs Kreisen im Bezirk Rostock und in einem Kreis im Bezirk Neubrandenburg. Mit seuchenhygienischen Maßnahmen konnte der Ausbruch erfolgreich eingedämmt und eine weitere Ausbreitung der Seuche verhindert werden, heißt es im Bundesarchiv.

Für den Menschen, der pasteurisierte Milch, daraus hergestellte Milchprodukte oder Fleisch verzehrt, bestünde jedoch auch bei einer Einschleppung der MKS nach Deutschland keine Gefahr.

Erreger: Virus ruft MKS hervor

Die Maul- und Klauenseuche wird hervorgerufen durch Viren des Genus Aphthovirus der Familie Picornaviridae. Es gibt sieben Serotypen (O, A, C, Asia 1, SAT1, SAT2, SAT3), die in zahlreiche Untertypen und Stämme unterteilt werden.

Übertragung: Häufigster Erreger

Die häufigste Übertragungsart der MKS ist der Kontakt zwischen erkrankten und empfänglichen Tieren. An MKS erkrankte Tiere verbreiten das Virus in großen Mengen mit der Flüssigkeit aufgeplatzter Blasen, aber auch mit Speichel, Milch, Dung und der Atemluft. Es besteht zudem ein hohes Risiko für eine indirekte Ansteckung über kontaminiertes Futter, Gegenstände, Fahrzeuge oder Personen.

Klinisches Bild: So verläuft die Krankheit bei Tieren

Die Krankheit verläuft bei den meisten erwachsenen Tieren nicht tödlich, führt aber zu einem lang anhaltenden Leistungsabfall. Bei Jungtieren können hohe Verluste durch Schädigung des Herzmuskels auftreten. (Quelle: FLI)

Anzeichen und Inkubationszeit: Blasen an Maul und Zunge

Im Allgemeinen zeigen Milchrinder die schwersten Krankheitsanzeichen. Nach einer Inkubationszeit von meist 2-7 Tagen zeigen sich hohes Fieber, Milchrückgang, Appetitlosigkeit und Apathie, sowie die Bildung typischer Blasen am Maul und auf der Zunge (dort auch „Aphthen“ genannt), an den Klauen und den Zitzen.

Beim Schwein treten nach einer Inkubationszeit von meist 1–3 Tagen Blasen vorwiegend an den Klauen und der Rüsselscheibe auf. Die Tiere zeigen häufig Lahmheitserscheinungen, die mit einem „klammen Gang“ beginnen. Nach einigen Tagen können manche Schweine aufgrund der Schmerzen nicht mehr stehen und verlieren unter Umständen sogar ihr Klauenhorn.

Bei Schafen und Ziegen verläuft eine Infektion meist unauffällig; die Tiere können die Krankheit aber dadurch unerkannt verbreiten.

Bekämpfung der Seuche

Die MKS ist anzeigepflichtig. Weltweit gelten für die Verhütung und Bekämpfung der MKS sehr strenge Regeln. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Tiere. Ist in einem Betrieb auch nur ein Tier erkrankt, müssen alle Klauentiere getötet und unschädlich beseitigt werden. Auch Klauentiere in landwirtschaftlichen Betrieben in der näheren Umgebung des Seuchenbetriebes müssen zumeist getötet werden. Ställe, Fahrzeuge und Geräte müssen gründlich desinfiziert werden. Eine Notimpfung gefährdeter Tierbestände ist bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen möglich. (Quelle: FLI)

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Maria Brouwer und Dr. Christina Münch
Die Liebe zu den Tieren verbindet Maria Brouwer (l.) und Christina Münch. Beide arbeiten seit diesem Jahr aktiv im Milchbeirat der Bauernzeitung mit. (c) Claudia Duda