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Von den Socken, von den Sohlen

Er ist Fluglehrer, „Maschinenflüsterer“, aber vor allem Alpaka-Züchter. Vor zehn Jahren begann Mathias Schellack mit seiner Frau Marlen, eine Farm im südbrandenburgischen Hohenbucko aufzubauen. Heute verarbeitet er, selten hierzulande, die feine Wolle der Kameliden vor Ort. Und da ist mehr.

Von Jutta Heise

Wer kalte Füße hat, lebt auf Sparflamme, kann nicht arbeiten, nicht lieben, ist eine mürrische Belastung für seine Umwelt und sich selbst. Wenn sie aber warm sind, geraten die Dinge fast wie von selbst, dank der Seele, dieses flüchtigen Stoffes, der, wird er gekuschelt, nach neuesten spirituellen Erkenntnissen Wohlbefinden in alle Ecken unseres Körpers trägt. Folgerichtig nannte Mathias Schellack Einlegesohlen aus gefilzter Alpaka-Wolle, in drei Stärken, von Schuhgröße 35–48 zu haben, „Seelenwärmer“. Sie sind – um im Bilde zu bleiben – ein rechter Selbstläufer, saisonal im gerade beendeten Weihnachtsgeschäft, ganzjährig im Hofladen, im Onlineshop oder bei Wiederverkäufern. Und das seit drei Jahren, überall in Deutschland. 



Was Schellack hier als Rohstoff einer besonderen Bestimmung zuführt, wurde früher entsorgt, weil zu stark verunreinigt oder sonst wie nicht zu verarbeiten. „Das hat mich geärgert“, sagt der agile 60-Jährige. Bei den 3 bis 4 kg Wolle, von denen jedes Tier beim all- jährlichen frühsommerlichen Scheren befreit wird, sollte jedes Grämmchen zählen: Alpaka-Wolle ist wärmer, feiner als Schafwolle zum Beispiel und enthält kein Fett wie diese, ist daher hoch geschätzt …


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