Gräfin Diana' bietet neben einer atemberaubenden Blüte auch einen betörenden Duft. © Florian Wolf

Die schöne Gartenkönigin Rose

Sie ist die Lieblingspflanze in deutschen Gärten – die Rose. Doch sie begeistert nicht nur mit ihren Farben und betörenden Düften, auch die Gesundheit der einzelnen Sorten spielt eine immer größere Rolle.

Von Florian Wolf, Gingst

Die Vielfalt der Rosenarten und -sorten ist riesig. Im Allgemeinen werden diese in folgende Arten unterteilt: Beetrosen, Kletterrosen, Zwerg- und Kleinstrauchrosen, Edelrosen und Wildrosen. Diese unterscheiden sich vor allem in der Wuchs- oder Blütenform und auch im Blühverhalten. Edelrosen sind zum Beispiel remontierend. Das heißt, sie blühen nach einem Rückschnitt nach der Blüte nochmals. Allerdings gelten diese auch als pflegeintensivste Rosenart und fallen mit einer besonders eleganten Blütenform auf. Dies ist das Ergebnis züchterischer Bemühungen seit dem Import der ersten Edelrosen im 19. Jahrhundert.

Wer es etwas pflegeleichter mag, dem sind Wildrosen zu empfehlen. Ein Blickfang nicht nur während der Blüte, sondern auch danach ist die sogenannte Kartoffel- oder Apfelrose. Mit ihren leuchten roten Hagebutten im Herbst bietet sie einen tollen Fruchtschmuck.

Edelrose
Die Edelrose ‚Leonardo da Vinci‘ ist pfl egeleicht und daher gut für öffentliche Flächen geeignet. © Florian Wolf

Die Rose: Originelle Sorten und Formen

In den letzten Jahren sind durch Züchtung beziehungsweise Selektion neue Sorten mit einem aufregenden Farbspiel auf den Markt gekommen. Mehrfarbige oder gesprenkelte Blüten ziehen die Aufmerksamkeit auf sich und heben sich deutlich von anderen Rosensorten ab.

Doch nicht nur die Blüte, auch beim Wuchs gibt es neue Formen. Die meisten Sorten der Beet-, Edel- und Kletterrosen werden durch Okulation vermehrt, also veredelt. Das bedeutet, dass ein Auge (Knospe) der gewünschten Sorte auf eine Wildunterlage gesetzt wird. Der beste Zeitpunkt ist während der Sommermonate. Eine Besonderheit hierbei ist Veredelung auf Stamm. Dabei wird eine andere Unterlage verwendet, die aufrecht und stammbildend wächst. Jedem sind wahrscheinlich einfache Rosenstämmchen bekannt, die in der Regel eine Stammhöhe von 60, 90 oder 140 Zentimetern haben. Mittlerweile werden auch mehrstämmige Pflanzen angeboten, wodurch eine Sorte in unterschiedlichen Stammhöhen erworben werden kann. Sie sind zum Beispiel an Auffahrten ein echter Hingucker.

rosa Rosenblüte
Gesprenkelte Sorten wie ‚Colibri‘ liefern ganz neue Kontraste. © Florian Wolf

Pollen für Bienen und Hummeln

Ein großes Augenmerk der bekanntesten Rosenzüchter weltweit, Rosen Kordes und Rosen Tantau (beide mit Hauptsitz in Schleswig- Holstein), lag in den vergangenen beiden Jahrzehnten auf der Züchtung von Kleinstrauchoder Bodendeckerrosen mit einfach gefüllten Blüten. Bei ihnen sind große Staubgefäße in der Mitte vorhanden, welche wertvollen Pollen für Bienen und Hummeln bereithalten. Hierfür haben beide Züchter sogar eigene Kollektionen auf den Markt gebracht, bei Kordes unter dem Namen Nektargarten und bei Tantau als Bienenweide-Rosen. Von weißen Sorten wie Escimo‘ über rosa, orange bis hin zu zweifarbigen Sorten wie Summer of Love‘ oder Bicolor‘ ist einiges möglich.

Ohne Duft sind ROsen länger haltbar

Rosenblüten
Als Dreier-Stämmchen wirken Rosen wie hier die zweifarbige Sorte ‚Nostalgie‘ besonders edel. © Florian Wolf

Rosen sind in unserer Wahrnehmung oft verbunden mit einem betörenden Duft. Doch viele, um genau zu sein, 90 Prozent der neueren Rosensorten duften wenig bis gar nicht mehr. In der Floristik werden fast ausschließlich nicht duftende Sorten verkauft, weil sie eine deutlich längere Haltbarkeit besitzen. Als klassische Duftrosen gelten Wildrosen wie die Damaszener- Rose (Rosa damascena), die Moschus-Rose (Rosa x moschata) oder die Essigrose (Rosa gallica) Da diese Wildarten besonders gute Vererber der Dufteigenschaften sind, stammen die neueren duftenden Sorten von ihnen ab. Empfehlenswerte Sorten sind zum Beispiel die Edelrose Gräfin Diana‘ oder Madame Anisette‘ und die Kletterrose Giardina‘. Was der Gartenliebhaber jedoch wissen sollte, oftmals gehen stark duftende Rosen einher mit einer anfälligeren Gesundheit und einem häufigeren Befall mit Sternrußtau.

Rosen müssen Prüfung ablegen

Die Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung (ADR) ist eine Auszeichnung für neue Rosenzüchtungen. Während der gesamten Prüfungsdauer von drei Jahren dürfen die Sorten kein einziges Mal mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Nur wenn diese Rosen gesund bleiben und einen hohen Zierwert aufweisen, erhalten sie das Prädikat. Auch die klimatischen Unterschiede werden berücksichtigt, denn die ADR-Prüfung wird in elf verschiedenen Prüfungsgärten in Deutschland durchgeführt. Aus diesem Grund sind Pflanzen mit einem solchen Gütesiegel vor allem geeignet für Rosen-Neulinge, weil sie deutlich weniger anfällig für Blattkrankheiten wie Rosenrost oder Sternrußtau sind. Dieses Gütesiegel wird bereits seit 1950 vergeben. Über 150 Rosen wurden bislang ausgezeichnet und sind durch ihre einfache Pflege auch für öffentliche Grünanlagen gut geeignet. Das Prädikat gilt zunächst für 15 Jahre und kann bei erfolgreicher Nachprüfung über drei Jahre um weitere 15 Jahre verlängert werden.

Sonniger Standort

Damit Rosen jeden Sommer eine reichliche Blüte zeigen, benötigen sie eine gute Pflege. Doch vor der Pflanzung sollte auch der Standort mit Bedacht gewählt werden. Denn Rosen sind Sonnenliebhaber, bevorzugen somit Beete, die sich an der Südseite des Hauses befinden. Auch Halbschatten wird toleriert.

Der perfekte Boden sollte humus- und sandhaltig sein und gut wasserdurchlässig, da Rosen sehr empfindlich auf Staunässe reagieren. Sie sollten also nicht zu viel gewässert werden. Rosen sind im Gegensatz zu Hortensien oder Rhododendron Tiefwurzler. Deshalb im Sommer die Pflanzen lieber einmal ausgiebig wässern anstatt immer mal wieder etwas Wasser.

Blühende Rosen
Rosen nach dem Schnitt haben eine Blütenpracht im Sommer. © Florian Wolf

Rosen gehören zu den starkzehrenden Gehölzen, wodurch eine üppige Düngung essenziell ist. Ein mineralischer Volldünger mit allen wichtigen Hauptnährstoffen und Spurenelementen und ein organischer Dünger wie Hornspäne sind empfehlenswert. Eine Handvoll im Frühjahr und eine nach der ersten Blüte sorgen dafür, dass die Pflanze kräftig blüht. Der entscheidende Faktor bei der Rosenpflege ist jedoch der richtige Schnitt. Nur die Kletterrose bildet hier eine Ausnahme. Bei ihr werden im Frühjahr und im Herbst die Triebe lediglich zurück bis auf Höhe der Rankhilfe geschnitten und Seitentriebe eingekürzt.

Alle anderen Arten wie Beet- oder Edelrosen werden im März/April bis auf zwei Augen (Knospen) runtergeschnitten. Dies sorgt für einen vitalen Austrieb. Keinesfalls zögerlich sein, sonst kahlen die Rosen irgendwann nach unten aus. Im Herbst werden die Rosen dann nur noch einmal in der Höhe glatt oberhalb eines Auges abgeschnitten. Für allen Arten bis auf die Wildrosen gilt außerdem: Verblühte Triebe oberhalb einer neuen Knospe abschneiden, damit diese nochmals blühen kann.

Mit stark duftenden Wegbegleitern wie Lavendel oder Salbei kann der Gärtner außerdem natürlich gegen einen Befall mit Blattläusen vorbeugen. Dies liegt daran, dass der starke Duft Parasiten abschreckt.

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