Die ersten Biochampignons aus dem Spreewald sollen es bis Ende des Jahres in die Märkte schaffen. (c) Sabine Rübensaat

Bio-Champignons aus dem Spreewald

Spreewälder Gurken sind in aller Munde. Und schon bald sollen es auch die Spreewälder-Bio-Champignons sein. Denn im Vetschauer Ortsteil Raddusch nimmt eine Zuchtanlage für die beliebten Speisepilze Gestalt an.

Von Peter Becker, Raddusch

Die Baumaschinen arbeiten seit ein paar Wochen auf dem Gelände im Radduscher Gewerbepark und erste Fundamente der Champignonzuchtanlage in Brandenburg zeigen bereits die Umrisse. In einem 70 x 55 m großen Gebäude werden Versandräume und Sozialräume untergebracht sein – und die Zuchträume für Bio-Champignons unter der Dachmarke Spreewald.

Bio-champignons Spreewald: Markenname als Zugpferd

Betreiber der Anlage ist ein niederländisches Unternehmen mit Erfahrung in der Champignonzucht. Den Firmenstandort Raddusch haben die Investoren zum einen wegen der Nähe zum Ballungsraum Berlin und der Autobahn ausgewählt, aber natürlich vor allem auch wegen der positiven Ausstrahlung des Namens Spreewald. Denn Produkte wie Gurken, Meerrettich oder Sauerkraut haben einen festen Platz in den Regalen der Discount- und Supermärkte. Außerdem, so die Überzeugung der Investoren, gebe es für regionale Produkte eine große Nachfrage.

Wie Geschäftsführer Dr. Lukas Scholz mitteilt, arbeitet das Unternehmen unter dem Dach der schon seit Jahren ebenfalls im Gewerbegebiet ansässigen und unmittelbar benachbarten Gemüsering Spreewald GmbH. Der Betreiber rechnet mit etwa 30 Arbeitsplätzen. Gebraucht werden vorwiegend Erntehelfer, aber auch Handelsfachpacker und Maschinentechniker. Bewerber können sich bei der Radduscher Gemüsering GmbH melden.

Acht bis zehn Lkw mit Bio-Champignons aus dem Spreewald, so kalkuliert der Betreiber, werden die Pilzzuchtanlage in der Woche verlassen. Lukas Scholz: „Weihnachten sollen die ersten Bio-Pilze den Weg in die Märkte finden, doch bis dahin gibt es noch viel zu tun. Wir versuchen weitestgehend regionale Unternehmen einzubinden, unsere Bauleitung ist mit ihnen im Kontakt zwecks Abstimmung der Abläufe.“

Einheimisches Pflanzensubstrat

Wenn der Rohbau steht, geht es an die Installation der für die Pilzproduktion notwendigen technischen Einrichtungen, die einen hohen Automatisationsgrad aufweisen werden. Um das Qualitätsmerkmal „Bio“ zu erfüllen, wird einheimisches Pflanzsubstrat aus kontrollierten Kulturen verwendet, welches anschließend vor Ort recycelt wird.

Wenn alles gut läuft, steht also bald ein weiteres Spreewaldprodukt in den Regalen: „Spreewälder Champignons“.