Vor dem „Löwengebäude“ wurde wie schon im Juni 2021 protestiert. (c) Detlef Finger

Erneute Proteste gegen massive Sparpläne

Mehrere Hundert Studierende und Mitarbeitende der Martin-Luther-Universität (MLU) haben am vorigen Donnerstag in Halle erneut gegen massive personelle und strukturelle Einschnitte an der Universität der Saalestadt demonstriert. An diesem Tag sollte im Senat ein „Grobkonzept“ des Rektorates vorgestellt werden.

Nach den Sparplänen könnten bis zu 30 Professuren künftig wegfallen und damit auch 250 Mitarbeiterstellen sowie rund 3.000 Studienplätze. Besonders treffen würde dies auch die traditionsreichen Agrarwissenschaften: Hier stehen die Professuren für Landtechnik (derzeit nicht besetzt) und Landeskultur zur Disposition. Das Institut sei mit 19 Professuren bereits am „unteren Limit“, betonte dessen geschäftsführender Direktor, Prof. Hermann H. Swalve. Derzeit sind rund 1.000 junge Menschen in den agraren Studiengängen eingeschrieben. Die MLU ist die größte Uni Sachsen-Anhalts und die einzig verbliebene agrarwissenschaftliche universitäre Ausbildungsstätte in Mitteldeutschland.

Angespannte Finanzlage

Derzeit zählt die MLU insgesamt rund 21.000 Studierende. Sie gilt als einer der größten Arbeitgeber in der Stadt. Das jetzt vorgelegte „Grobkonzept“ zur künftigen Struktur der Uni soll im Senat diskutiert und in den kommenden Wochen überarbeitet werden. Im April soll das Gremium dann über das Papier abstimmen. Hintergrund ist die angespannte Finanzlage der MLU, die jährlich mindestens rund zehn Millionen Euro einsparen müsste.

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