Frühaufsteher: Was tun, wenn der Igel im Garten zu früh aus dem Winterschlaf erwacht? (c) Bärbel Arlt

Was tun, wenn Borstel jetzt aufwacht?

Wacht ein Igel jetzt aus dem Winterschlaf auf, braucht er Hilfe von uns Menschen. Was genau zu tun ist, verrät Britta Herter von der Igelrettungsstation in Königs Wusterhausen.

Von Bärbel Arlt

Die milden winterlichen Temperaturen können Igel aus dem Winterschlaf holen. Was dann? Die Bauernzeitung hat bei Britta Herter von der Igelrettungsstation in Königs Wusterhausen nachgefragt.

Antwort: Wenn Igel wach sind, müssen sie unbedingt gefüttert werden. In der Natur finden sie ja derzeit keine Regenwürmer oder andere Krabbeltiere, sagt die Igelexpertin. Füttern kann man Katzendosenfutter oder Rührei, Hähnchenklein oder Rinderhack, aber bitte alles ohne Gewürze. Zum Trinken Wasser reichen. Keine Milch!

Igel: Die Krux mit dem Winterschlaf

Empfohlene Mahlzeiten: Rührei, Rinderhack oder Katzendosenfutter (c) Bärbel Arlt

„Außerdem ist das mit dem Winterschlaf sehr kompliziert“, sagt Britta Herter. Denn Igel haben eine graue und eine weiße Fettschicht im Herbst aufgebaut. Die weiße Fettschicht ist für die normale Fettreserve, die graue ist die Aufwachschicht. Das heißt, sie ist dafür zuständig, dass die Stoffwechselvorgänge angekurbelt werden. Der Igel hat ja im Winterschlaf nur etwa vier Grad Körpertemperatur und auch der Herzschlag und die Atemfrequenz sind sehr stark heruntergesetzt.

Um das alles wieder in Gang zu bringen, braucht das Tier die graue Fettschicht, so Herter. Ist diese aber aufgebraucht, weil der Igel zu oft wach war, wird er im Frühjahr nicht mehr wach und stirbt einfach. Deswegen ist ein Füttern ganz wichtig. Derzeit überwintern in der Igelschutzstation in Königs Wusterhausen 68 Igel, wobei nur wenige wirklich in den winterlichen Tiefschlaf gefallen sind.