Düngerausbringung mit dem Strip-Till-Gerät Kverneland Kultistrip mit Bandkopfverteiler im Einsatz. (c) Bernd Frey

Kaliumdüngung: Unterflur oder über Kopf?

Zur tieferen Platzierung von Nährstoffen für Rüben gab es bislang kaum Studien. In der Magdeburger Börde sind in den letzten Jahren jedoch mehrere Versuche zum Düngen mit Kalium in Zuckerrüben gelaufen.

Von Bernd Frey und Prof. Dr. Annette Deubel

Die Ackerflächen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen werden zu mehr als 50 % ausschließlich oder überwiegend konservierend bewirtschaftet. Diese Art der pfluglosen Bodenbearbeitung weist eine Reihe von Vorteilen auf. Das Verfahren spart in der Regel Wasser und Energie und vermindert die Erosion.

Hohe Nährstoffgehalte in oberer Bodenschicht

Allerdings gibt es auch einen Nachteil. Die nichtwendende Bodenbearbeitung führt häufig dazu, dass Nährstoffe vertikal nicht gleichmäßig in der Krume verteilt werden. Es kommt zu einer Schichtung oder sogenannten Kopflastigkeit der Böden. Speziell beim Kalium ist die hohe Konzentration in der oberen Bodenschicht (vor allem die ersten 10 cm) nicht nur auf die Düngung mit Kalium (K) mit der beschriebenen begrenzten Verteilung in der Krume zurückzuführen, sondern insbesondere auch durch die auf dem Feld verbleibenden Erntereste wie Stroh, Rübenblatt oder andere Koppelprodukte. Darin sind bekanntlich große Kalium-Mengen enthalten, welche sich dann durch die nichtwendende Einarbeitung überwiegend in der oberen Bodenschicht befinden.

Kaliumablage in 20 cm Tiefe. (c) Bernd Frey

Werden nun Bodenproben aus z. B. 20 cm Tiefe (nach Standardmethode) entnommen, kann der ermittelte Wert natürlich nicht die ungleiche Verteilung widerspiegeln. Häufig weisen die Bodengehalte auch einen insgesamt höheren Wert im Vergleich zur wendenden Bodenbearbeitung auf. Gerade unter dem Eindruck der letzten trockenen Jahre besteht die Befürchtung, dass die Pflanzen unter diesen Bedingungen in tiefere Schichten wurzeln, um dort vorhandenes Bodenwasser zu nutzen, hier jedoch nur suboptimale Nährstoffgehalte vorfinden.

Hochschule Anhalt: Kalium-Dauerversuche seit 1994

Die plausible Schlussfolgerung ist, die tiefere Ablage von Kalium zu prüfen. Seit 1994 wird an der Hochschule Anhalt ein Kalium-Dauerversuch durchgeführt. In der geprüften Fruchtfolge stehen jährlich auch Zuckerrüben.

Die Ergebnisse beweisen, dass die Rübe auch bei optimalen Bodengehalten hohe Anforderungen an die Kaliversorgung stellt und bei Zuckergehalt und Ertrag gesichert positive Reaktionen auf eine K-Düngung zeigt. Gleichzeitig kann die Zuckerrübe bei einem nur mäßig verzweigten Wurzelsystem sehr tiefe Bodenregionen erreichen. Deshalb wurde sie als Testkultur für die Versuchsfrage ausgewählt.


Den Artikel in voller Länge lesen Sie in der Bauernzeitung 8/2020 im Schwerpunkt Zuckerrübenanbau – hier direkt als E-Paper oder in der gedruckten Ausgabe.