Eröffnung der Maschinenvorführung: Bioland-Berater Manfred Weller (l.) und Betriebsleiter Martin Eltschka. Den Video-Zusammenschnitt fi ndet man auf YouTube. c) Alexander Kögel

Hacken und Striegeln im Praxiseinsatz

Für Biobetriebe ist die mechanische Unkrautbekämpfung Standard. Für alle anderen nimmt ihre Bedeutung zu. Das zeigt sich auch am größeren Angebot an Geräten und zunehmenden Veranstaltungen zum Thema.

Von Katja Gilbert, Bioland Bayern

Auch dieses Frühjahr führte Manfred Weller von der Bioland Beratung Bayern wieder einen Hack- und Striegeltag mit Maschinenvorführung durch.

Hierbei wurden fünf Hacken und vier Striegel von insgesamt sieben verschiedenen Herstellern vorgeführt. Die Geräte wurden auf einer Fläche mit vergleichbaren Einsatzbedingungen getestet. Der Schlag für die Maschinenvorführung wurde von Betriebsleiter Martin Eltschka vom Bioland-Betrieb Gut Deutschhof in Grettstadt im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt zur Verfügung gestellt. Der Betrieb wird seit 2018 nach Bioland-Richtlinien bewirtschaftet.

Videoaufzeichnung statt Präsenzveranstaltung

Normalerweise nehmen mindestens 300 Landwirte an diesem Hack- und Striegeltag teil. Aufgrund der aktuellen Lage fand die Live-Maschinenvorführung ohne Besucher statt. Nur der Bioland-Berater, die Vertreter der Landtechnikfirmen, ein Bioland-Kamerateam und ein Influencer waren vor Ort.

Für alle interessierten Landwirte wurden die Maschinenvorführungen in Bild und Ton aufgenommen. Die Videoaufnahmen ermöglichen detaillierte Einblicke in die genaue Arbeitsweise der Geräte.
Dazu gibt es Erklärungen der Firmenvertreter und die gemeinsame Bewertung des Arbeitsergebnisses mit dem Biolandberater. Ein Video dazu kann man sich jetzt auf dem Bioland-YouTube-Kanal ansehen:

Darüber hinaus will der YouTuber RealLifeFarmer (alias Johannes Walther, ein Landwirt aus Mittelfranken) auf seinem YouTube-Kanal in zwei Folgen von der Veranstaltung berichten.

Winterweizen mit großem Reihenabstand

Die Bodenverhältnisse waren ausreichend trocken, um die Geräte einzusetzen. Hacken und Striegeln waren gut möglich. Die Maschinen liefen gut. Die Vorführung fand auf einem Acker mit Winterweizen statt. Hierbei wurden 350 Körner/m² mit einer Reihenweite von 25 cm ausgesät. Dieser Abstand ist Voraussetzung dafür, dass auch gehackt werden kann.

Das Vorführfeld des Hack- und Striegeltages wurde seit der Saat im Oktober 2020 weder gehackt noch gestriegelt, da es im Herbst 2020 zu feucht dafür war. Daher stellten die Hack- und Striegelmaßnahmen auf dem Vorführacker den ersten Arbeitsgang seit der Aussaat dar. Das Feld war weder sonderlich stark mit Beikräutern besetzt, noch gab es schwierige Bodenverhältnisse, da der Boden sehr locker war.

Betriebsleiter Martin Eltschka plant, auf diesem Weizenschlag eine Untersaat mit Weiß- oder Gelbklee einzubringen. Das ist vor allem vor dem Hintergrund längerer trockener Hitzephasen zum Schutz des Bodens wichtig. Dank der Weiten Reihe bekommt die Untersaat genügend Licht, um sich entwickeln zu können. Die Untersaat reduziert die Zeit mit offenem Boden und sammelt Stickstoff für die Nachfrucht.

Berater Manfred Weller und Landwirt Martin Eltschka sind sich einig: Untersaaten werden wieder wichtiger, um die zukünftigen ackerbaulichen Herausforderungen meistern zu können. Zum Zeitpunkt der Vorführung wäre die Aussaat von Untersaat gut möglich gewesen. So war beispielsweise die Schmotzer-Hacke mit einer Technik zur Ausbringung von Untersaat ausgestattet.

Wasserversorgung und Beikräuter regulieren

Bioland-Berater Manfred Weller ging auf die pflanzenbaulichen und technischen Vorzüge der einzelnen Geräte ein. Bezüglich der Beikrautregulierung sagte er: „Hacken entfernen im Vergleich zu Striegeln auch Beikräuter, die schon fest verwurzelt und für den Striegeleinsatz bereits zu weit entwickelt sind. Denn gerade Beikräuter, die bereits über das Keimblattstadium hinaus entwickelt sind, lassen sich durch den Striegel eher weniger beeindrucken. Beim Striegeln kommt es sehr viel mehr als beim Hacken auf den richtigen Zeitpunkt der Maßnahme an“, so Weller.

Bezüglich der Wasserversorgung in langen Trockenphasen führte der Berater aus: „Ein wichtiger Nebeneffekt von Hacke und Striegel ist die Durchlüftung des Bodens sowie das Brechen von Kapillaren. Das wirkt sich positiv auf die Hitzeregulation des Bodens, die Mineralisation im Frühjahr und die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens aus. Vor allem in dieser unterfränkischen Region mit schweren Böden ziehen die Hacken besser in den Boden ein und funktionieren damit zuverlässiger unter suboptimalen Bedingungen. Vor allem in Trockenphasen ist der Wasserspareffekt in den letzten Jahren der wichtigste Faktor für den Ertrag“, so Weller.

Neun Geräte von sieben Herstellern

  1. Garford-Hacke RoboCrop
  2. Schmotzer-Getreidehacke
  3. Sichelhacke von Leibing
  4. Einböck-Rollhacke Rotarystar
  5. Rollhacke Agrifarm Bio Plus
  6. Treffler-Präzisions-Zinkenstriegel
  7. Einböck-Striegel Aerostar
  8. Agrifarm-Striegel Bio Profi
  9. Horsch-Striegel Cura ST
Titel BauZ 21/2021

Lesen Sie den Beitrag in voller Länge in der Ausgabe 21 der Bauernzeitung.

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