Die Öko-Feldtage finden am 14. und 15. Juni 2023 statt. Die Kulturen auf den Demonstrationsparzellen explodieren sozusagen durch die Wärme der vergangenen Wochen. (c) Henrik Müller

Öko-Feldtage 2023 Vorschau: Fokus auf Gemüse

Erstmals finden die Öko-Feldtage in Baden-Württemberg und zum ersten Mal auf einem Privatbetrieb statt. Hack- und Bewässerungstechnik wird vorgeführt und künstliche Intelligenz wird eingesetzt gegen Beikräuter. Was die Besucher wohl noch erwartet?

Von Klaus Meyer

Mitte Juni ist es so weit: 345 Unternehmen, Verbände und Organisationen präsentieren am 14. und 15. Juni 2023 auf dem Biohof Grieshaber & Schmid in Ditzingen-Hirschlanden in Baden-Württemberg ihre Leistungen. Der Treffpunkt der ökologischen Landwirtschaft informiert umfassend über Neuheiten aus Landtechnik, Pflanzenbau, Tierhaltung und Forschung.

Das detaillierte Fachprogramm mit Podiumsdiskussionen, Foren und Führungen zeigt, was die ökologische Landwirtschaft kann und wohin sie sich entwickelt.

Aktuelle Ausgabe
Bauernzeitung 17/2024

Unsere Top-Themen

  • BraLa 2024: Trecker, Tiere und Talente
  • Strategien im Maisanbau
  • Wertvoller Wirtschaftsdünger
  • Märkte und Preise
Zur aktuellen Ausgabe

Öko-Feldtage 2023 Vorschau

Die Veranstaltung ist ein zweitägiger Treffpunkt für alle Ökobauern sowie alle Landwirte, die umstellen wollen oder nach neuen Methoden für eine umweltfreundliche Landwirtschaft suchen. Schwerpunkte des modernen Biolandbetriebs Grieshaber & Schmid nordwestlich von Stuttgart sind Acker- und Feldgemüsebau sowie Milchviehhaltung.

Diese und weitere Themen spiegeln sich auch im vielfältigen Programm der Öko-Feldtage wider. Es bietet eine Mischung aus Praxis und Forschung im ökologischen Pflanzenbau und in der Tierhaltung. In Vorführungen können sich Besucher Maschinen im praktischen Einsatz ansehen. Innovationsbeispiele zeigen Prototypen und Neuentwicklungen.

Neue Erkenntnisse zu Herausforderungen wie Tierwohl und Nährstoffmanagement werden in Foren behandelt und diskutiert. Zahlreiche Demoparzellen zeigen neue Getreide- und Leguminosenzüchtungen, hitzetolerante Kulturen wie Hirse und Kichererbsen, Zwischenfrüchte und vieles mehr.

Firmen und Verbände stellen ihre Betriebsmittel und Beratungsdienstleistungen vor. Im Umfeld des modernen Milchviehstalls präsentieren sich Ausstellende rund um das Thema Tierhaltung. Täglich finden Betriebsführungen zu den Themen Milchviehhaltung und Weidegang sowie Pflanzenbau und Wertschöpfungskette auf dem Biohof Grieshaber & Schmid statt.

Fokus auf Gemüse

Auf dem Feldgemüsebau liegt ein besonderer Fokus der diesjährigen Öko-Feldtage. Maschinenvorführungen geben Einblicke in neue Hacktechniken, auch mit autonomen Maschinen: Stichwort Künstliche Intelligenz.

Zudem können sich Besucher und Besucherinnen auf der direkt angrenzenden Fläche ganz praktisch anschauen, welche Bewässerungssysteme für den Standort infrage kommen und wie effizient, ressourcensparend und ökonomisch diese sind.

Fachleute demonstrieren zudem vielfältige Aspekte zum ökologischen Kartoffelanbau. Sie zeigen über 20 verschiedene Sorten, darunter zahlreiche neue Züchtungen, und ihre Eigenschaften.

Im Rahmen des Themen-Specials Agri-PV präsentieren Praktiker die Modellregion Agri-PV Baden-Württemberg und Firmen Modellanlagen und beleuchten aktuellen Fragestellungen zum Thema von vielen Seiten.

Innovationen und Feldroboter

Im Fokus der Innovationen stehen unter anderem autonom arbeitende Feldroboter, die mit künstlicher Intelligenz „trainiert“ werden und überwiegend im Feldgemüsebau zur Beseitigung von Beikraut zum Einsatz kommen sollen. Alle im Rahmen der Öko-Feldtage vorgestellten Prototypen und Neuentwicklungen befinden sich noch in der Entwicklung oder stehen kurz vor der Markteinführung.

Sie zeigen zukunftsweisende Ideen und Konzepte rund um die ökologische Landwirtschaft, um dieses Anbausystem weiterzuentwickeln und zu optimieren. Die Ideen und Konzepte werden nicht wie im vergangenen Jahr extra präsentiert, sondern am Stand des jeweiligen Ausstellers zu finden sein.

Bildergalerie: Öko-Feldtage 2023 Vorschau – Innovative Feldroboter

Röhrenmodule der tubesolar AG
Agri-PV: Die Röhrenmodule der tubesolar AG sind laut Hersteller licht- und wasserdurchlässige Photovoltaikmodule. Sie befinden sich horizontal über der Anbaufläche und werden in Leichtbauweise aufgeständert. Aufgrund der Durchlässigkeit sollen sie eine Teilbeschattung der Kulturen und einen wirksamen Hagelschutz bieten. Stand A 2.10www.tubesolar.de (c) Werkbild
Roboter Uckerbot von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
Roboter Uckerbot von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) ist kleiner als ein Kubikmeter, wiegt circa 100 kg und wird über zwei Gummiketten angetrieben. Im Inneren befinden sich ein Werkzeugträger, mit dem zielgerichtet Beikräuter angefahren und entfernt werden können. Die bildbasierte Erfassung erfolgt über Kameras und der eingebauten Künstlichen-Intelligenz-Recheneinheit. Dadurch kann der Roboter, der bald auch im Schwarm eingesetzt werden soll, vollkommen autonom agieren. Auch im Antrieb ist der Uckerbot unabhängig, da er mit Solarpanel ausgestattet ist. Stand B 9.7www.hnee.de (c) Werkbild
Verschieberahmen Hakura
Mit dem Verschieberahmen Hakura präsentiert Feldklasse einen für kupiertes Gelände und Hanglagen optimierten Rahmen für Hackmaschinen. Dank einer komplett stützradgeführten Bodenanpassung vor und hinter der Maschine sollen die Werkzeuge auch auf hügeligem Gelände immer gleich tief im Boden arbeiten. Zusätzlich zur Verschiebung, die nur noch den Versatz zur Reihe ausgleicht, sollen lenkbare Räder die Abdrift am Hang ausgleichen. Die bereits bekannten Werkzeuge von Feldklasse ermöglichten zeitgleich einen erosionsmindernden Anbau, beispielsweise mit dem Strip-Till-Verfahren. Stand B 1.4www.feldklasse.de. (c) Feldklasse
eWender E 350
Der eWender E 350 mit teilautonomen Funktionen von JT RecTec soll Kompostmieten eigenständig umsetzen. Aufgrund des elektrischen Akkubetriebs soll der eWender deutlich weniger Ressourcen als konventionelle Modelle verbrauchen und keine treibhausgasrelevanten Emissionen ausstoßen. Den Umsetzprozess soll der E 350 komplett autonom übernehmen. Sensoren erkennen die Miete und steuern den Umsetzer ohne Eingriff des Bedieners. Die Maschine soll sich insbesondere für kleinere Kommunen, Garten- und Landschaftsbauer und landwirtschaftliche Betriebe eignen. Stand B 4.6www.jt-rectec.com. (c) Werkbild

Öko-Feldtage 2023: Infos für Besucher

Wann: 14. und 15. Juni 2023, täglich 9 bis 18 Uhr

Wo: Biohof Grieshaber & Schmid, Im Weidle 3, 71254 Ditzingen

Eintritt: Tageskarte 20 €, Ermäßigt 10€

Tickets: können im Vorfeld über den Online-Ticketshop (www.messe-ticket.de/FIBL/OekoFeldtage2023/) erworben werden. Tickets sind vor Ort bar zu bezahlen.

Anreise: Die Veranstalter empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. S-Bahnen (S6, S60, S62) fahren regelmäßig vom Stuttgarter Hauptbahnhof und Weil der Stadt bis Ditzingen, von dort fährt ein kostenloser Shuttle zum Ausstellungsgelände.

Weitere Informationen: Geländeplan, Ausstellerverzeichnis, Vorträge und Diskussionen sowie Maschinenvorführung auf der Webseite der Öko-Feldtage: www.oeko-feldtage.de.

Auch interessant
Feldroboter
Die Maschinenvorführungen zeigten autonom fahrende Feldroboter, unter anderem den Geräteträger Agrointelli Robotti 150D (M.), hier mit Hacken ausgerüstet. Mehr als 12.000 Besucherinnen und Besucher kamen am 14. und 15. Juni auf den Biohof Grieshaber & Schmid in Ditzingen-Hirschlanden. (c) Bettina Karl
Auch interessant
Agrarroboter Unkraut Gemüse Neben der Unkrautregulierung übernimmt der Oz von Naio inzwischen auch die Saat, dank Technik von Ebra: Die Einzelkornmaschine wurde bisher händisch wie eine Schubkarre geführt.
Neben der Unkrautregulierung übernimmt der Oz von Naio inzwischen auch die Saat, dank Technik von Ebra: Die Einzelkornmaschine wurde bisher händisch wie eine Schubkarre geführt. (c) Werkbilder