Kerstin Ackermann am Steuer ihres Dreschers - für eine Reportage haben wir die junge Lohnunternehmerin im Ernteeinsatz begleitet. (c) Sabine Rübensaat

„Mal wieder ein besseres Jahr erleben“

Kerstin Ackermann arbeitet als Lohnunternehmerin im Familienbetrieb in Brandenburg. Im Ernteeinsatz besticht sie durch ihre Souveränität. Für 2020 hat sie einen besonderen Wunsch.

Von David Benzin

Im Juli war Haupterntesaison für das Lohnunternehmen Ackermann aus Kerzlin in Brandenburg. Kerstin Ackermann ist die jüngste Mitarbeiterin in dem Familienbetrieb. Zur diesjährigen Erntereportage für die Ausgabe 31 haben wir sie auf einem Triticalefeld in der Nähe von Herzberg in ihrem New-Holland-Drescher besucht. Neben der praktischen Arbeit als Lohnunternehmerin, übernimmt Kerstin auch Aufgaben in der Disposition der Aufträge und kümmert sich um Website und Social-Media-Kanäle des Lohnunternehmens Ackermann. 

Besonders die Souveränität, mit der die junge Fachkraft Agrarservice ihren Job macht, hat uns beeindruckt. Ein weiblicher Touch durfte in der (noch) eher männerdominierten Lohnarbeit in der Landwirtschaft aber auch nicht fehlen. Das haben zumindest die pinkfarbenen Arbeitsschuhe gezeigt 



Kerstin hat uns berichtet, dass eine verlässliche Partnerschaft und Teamarbeit wichtige Bausteine bei der Arbeit in ihrem Familien-Lohnunternehmen sind. Das haben wir ebenso gespürt, denn alles klappte dank guter Kommunikation untereinander wie am Schnürchen. 

Wir wollten wissen, wie es nach unserem Besuch mit dem Mähdrusch weiterging. Kerstin berichtet, dass die Ernte ebenso trocken und reibungslos für die Maschinen endete, wie sie angefangen hat. Für die Technik war das sicher gut, für die Landwirte bekanntermaßen weniger erfreulich. Ernteausfall gab es trotzdem wenig. Die Herbstarbeiten waren durch die unkomplizierte Ernte schneller abgeschlossen, sodass bis Weihnachten alles unter Dach und Fach sein wird. „Die Mitarbeiter können dann entspannt in den Feiertagsurlaub gehen“, sagt sie. 


Lohnunternehmen Ackermann

Lesen Sie die ganze Reportage aus der Ausgabe 31


In viel neue Technik werden die Ackermanns 2020 wohl nicht investieren, da sie dann notgedrungen die Preise anheben müssten. Auch der Pflegezustand des aktuellen Maschinenparks ist gut, so dass Ersatzinvestitionen nicht unbedingt notwendig sind. Ihre Quaderballenpresse haben sie in diesem Jahr noch getauscht. Nun ist eine Hochdruckpresse verfügbar. Die Ballen sind stabiler und die Kunden hoffentlich zufriedener. 

„Lassen wir die Dinge auf uns zukommen“

„Auch bei den beiden Demos im Oktober und November in Berlin waren wir dabei, denn ohne die Landwirte, wird auch unsere Arbeit nicht mehr benötigt“, erzählt Kerstin. 

Für das neue Jahr würde sie sich über günstigere Wetterbedingungen im Ackerbau freuen. Mal wieder ein besseres Jahr zu erleben, wäre gut, hofft sie. Auch die Lohnunternehmen würden unter den schlechten Jahren im Acker-bau leiden. Eine ihrer großen Hoffnung ist auch, dass sich nach den Bauerndemos etwas in der Politik bewegt. Bis auf ein ruhiges und entspanntes Weihnachtsfest und weiterhin gute Gesundheit hat Kerstin keine größeren Wünsche für 2020. „Lassen wir die Dinge auf uns zukommen“, findet sie.