Bei seinem ersten Einsatz hatte es der Feldroboter mit der Zuckerrübenaussaat zu tun. Ein klutenreiches Saatbett und ein relativ hoher Steinbesatz forderten Mensch und Maschine heraus. (c) Marie-Luise Sturm

Farmdroid im Praxistest: Der erste Eindruck des Feldroboters

Nach dem ersten Einsatz eines Feldroboters im Frühjahr zur Aussaat und Pflege von Zuckerrüben wurde im Thüringer Lehr-, Prüf- und Versuchsgut, Ref. 36 des TLLLR nun auch Winterraps gesät und gehackt.

Von Marie-Luise Sturm, Andreas Kröckel, TLLLR

Angeschafft wurde der Feldroboter von FarmDroid im Herbst 2022. Das Thüringer Lehr-, Prüf- und Versuchsgut in Buttelstedt, heute das Referat 36 des TLLLR, wagte den Schritt in die Feldrobotik. Erstmals eingesetzt wurde das Gerät im Frühhjahr 2023 zur Aussaat von Zuckerrüben. Die Aussaat erfolgte auf einer Fläche von 0,5 ha. Das Saatgut wurde mit einer Entfernung von 190 mm und einem Reihenabstand von 45 cm gelegt.

Empfohlen wird bei der Aussaat eine Geschwindigkeit von 400– 500 m/h. Statt des herkömmlichen Abdrehens wird beim Feldroboter der sogenannte Saattest durchgeführt. Dieser erfolgt einzeln für jede Einheit des Roboters. Bei dem Test wird die Säscheibe mit Saatkörnern gefüllt, läuft danach fünf Minuten lang durch und simuliert die Saat. Dabei zählt der Roboter, wie viele Saatkörner geladen und wie viele tatsächlich die Lichtschranke am Ende des Saatgutschlauchs durchquert haben. Die Differenz aus diesen beiden Werten ergibt den Saatfehler. Angestrebt wird ein Fehler von unter zwei Prozent pro Einheit.

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Farmdroid im Praxistest: Gutes Saatbett erforderlich

Die nur 0,5 ha große Fläche hatte besonders im hinteren Teilbereich einen hohen Steingehalt. Auch die Krümelung des Bodens war nicht optimal. Trotz der Einstufung des Feldstückes als weniger geeignet wurde es mit dem FD 20 bestellt. Begonnen wurde am 24. April mit einer Fahrgeschwindigkeit von 400 m/h. Aufgrund des Ersteinsatzes musste noch ein Präzisionstest durchgeführt werden.

Der Raps wurde insgesamt fünf Mal gehackt. Auch auf dieser Fläche führten Steine zu Hackfehlern und damit zu Pflanzenverlusten. (c) Marie-Luise Sturm

Dabei wird die Genauigkeit des Roboters geprüft, da dieser im späteren Arbeitsablauf auch entgegengesetzt der Saatrichtung fahren kann. Bei der Aussaat zeigten sich die Schwierigkeiten. Gerade in den Vorgewendespuren war das Saatbett sehr klutenreich, welches den FD 20 in seiner Fahrweise stocken ließ. Weiterhin zeigte sich auf der Fläche, dass diese besonders im mittleren Teilbereich uneben war. Dies hatte eine unterschiedliche Aussaattiefe zur Folge. In dem Steinbereich der Fläche fehlte es zudem an einem ausreichenden Feinerdeanteil, um die Saat mittels Zustreicher optimal zuzudecken.

Um die Fläche nach der Saat allerdings etwas einzuebnen, wurde der Feldroboter am 26. April auf die Hackmaßnahme umgebaut. Hierzu wurden alle Säaggregate hochgeklappt und die Zustreicher abmontiert. Neben den sechs aktiven Einheiten wurden sechs Passiveinheiten an den Rahmen montiert, um ein flächiges Ergebnis zu erzielen. Jede Einheit wurde zudem mit zwei Hackdrähten ausgerüstet. Eine Verschiebung des Rahmens erfolgte zunächst noch nicht. Am 27. April wurde das Blindhacken in der Zuckerrübenfläche mit einer Geschwindigkeit von 350 m/h durchgeführt.

Durch das ganzflächige, aber flache Blindhacken sollte die Fläche für die späteren Hackdurchgänge etwas eingeebnet werden. Die Hackdrähte wurden auf eine maximale Tiefe von 1,5 cm eingestellt. Die Arbeit oberhalb der Saatgutablagetiefe ist nötig, um das nachträgliche Verrollen der Rübenpillen zu vermeiden, da diese mittels GPS-Koordinaten gespeichert wurden.

Variabler Rahmen am Feldroboter

Danach konnte der Rahmen verschoben werden, damit die Reihen nicht weiter mitbearbeitet werden. Am 4. Mai wurde der Zwischenraum der aufgehenden Rüben das erste Mal gehackt. Terminlich gesehen, war dieser für das keimende Unkraut optimal, allerdings nicht für Rübenkeimlinge. Hier zeigte sich die Feldvorbereitung erneut negativ, da einzelne Kluten von den schmalen Hackdrähten auf die Zuckerrüben geschoben wurden.

Knapp zwei Wochen später wurden die Hackmesser, welche in der Reihe hacken, an den FD 20 montiert. Die Zuckerrüben entwickelten sich in der Zeit sehr gut. Aufgrund der ersten Weißen Gänsefüße in den Kulturreihen wurden bereits im zweiten Hackdurchgang die Hackmesser mit aktiviert. Zur Kulturpflanze selbst wurde ein Abstand des Messers von 55 mm eingegeben. Weiterhin fuhr der Roboter nur mit einer Geschwindigkeit von 350 m/h. Zu diesem Zeitpunkt traten die ersten Fehler am Farm Droid auf. Einer davon war der ständig auslösende Sicherheitsdraht bei Unebenheiten. […]

Das erwartet Sie weiter in diesem Artikel der Ausgabe 42/2023 Seite 24-25:

  • Entwicklung der Rüben dank des Farmdroids
  • Rapsaussaat mit dem Feldroboter
Ausgabe 42/23
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