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Bauernland in Meisterhand

21 Landwirtschafts-, zwei Pferde- und zwei Forstwirtschaftsmeister erhielten 2019 ihre Ernennungsurkunden. Beim Meistertag in Potsdam wurden zudem die besten Azubis ausgezeichnet.

Von Heike Mildner

Zwei Jahre haben sie neben der Arbeit regelmäßig die Schulbank gedrückt, Arbeiten geschrieben, die Prüfungen absolviert und lange gespannt auf das Ergebnis gewartet bis feststand, dass sie den Meisterbrief wirklich in der Tasche haben. Vergangenen Freitag sitzen sie gemeinsam mit Menschen, die ihnen wichtig sind, in einem Saal in Potsdam und warten, dass sie auf die Bühne gerufen werden, um ihre Urkunde in Empfang zu nehmen: 38 von 50 Land-, Forst oder Pferdewirten, die 2019 zu den Meisterprüfungen angetreten waren, haben bestanden.

Das seien mit 68 % etwas weniger als im vergangenen Jahr, resümiert Dr. Ilona Paul-Pollack, Präsidentin des Landesamts für Landwirtschaft, Ländliche Entwicklung und Flurneuordnung (LELF), in ihrer Rede. Sie spricht von der enormen Herausforderung, von der Wertschätzung, die größer ausfalle, je größer die vorangegangene Anstrengung war, dankt den Mitgliedern der ehrenamtlich agierenden Prüfungskommission als den Hütern des Standards und ermutigt die jungen Meister, ihr Wissen weiterzugeben.


Die jungen Meister in Potsdam

Zum zweiten Mal würden an einem Meistertag auch die Jahrgangsbesten in den Grünen Berufen ausgezeichnet, so Paul-Pollack. Von insgesamt 392 Prüfungsverfahren seien 82 % erfolgreich gewesen, habe es fünf sehr gute und 100 gute Abschlüsse gegeben. Jede Menge guter Gründe für Urkunden, Händeschütteln und Schulterklopfen.

Dr. Gernot Bilke, der im LELF dem Ressort Berufliche Bildung vorsteht, führt durch die Festveranstaltung und gibt jeder Gruppe motivierende Worte mit auf den Weg zur Bühne: Anerkennung zollen in einer Zeit, da die Gesellschaft das Tun bestimmter Berufsgruppen nicht mehr anerkennt, sagt Bilke und begrüßt die Meister als Teil einer Gemeinschaft, die füreinander einsteht. Das klingt ein bisschen nach Großfamilie und passt zum Ambiente der Urkundenübergabe: Das Bühnenbild in der Tanzschule Linksfüßer in Potsdam erinnert an Miss Sophies Salon bei „Dinner for one“.


Die erfolgreichen Azubis


Pünktlichkeit, Disziplin, Ordnung und Fleiß seien immer noch Tugenden, die nicht zu unterschätzen seien, gibt Landesbauernpräsident Henrik Wendorff den Versammelten auf den Weg. „Als Meister ist man Vorbild, ob man will oder nicht“, erinnert er und mahnt: „Verlieren Sie niemals den Respekt vor ihren Nachbarn, auch vor denjenigen, die etwas anders machen,“ so Wendorff. Gerade in einer Zeit, in der man versucht, uns auseinander zu treiben und in Strömungen zu pressen sei dieser Respekt wichtig.