Die Ergebnisse der Landessortenversuche mit mittelfrühen Speisekartoffeln 2018–2020 liegen vor: Relativ verlustarme Ernte dank guter Erntebedingungen sowie ein leichtes Plus beim Marktware-Ertrag.

Die Pflanzung der Kartoffeln erfolgte in den LSV überwiegend Mitte bis Ende April. Die Auflaufphase war, bedingt durch die im Bereich des langjährigen Mittels liegenden Niederschlagsmengen bei gleichzeitig moderaten Temperaturen im Mai, mit 25 Tagen auf den D-Süd- und 31 Tagen auf den Lö- und V-Standorten relativ lang. Diese Bedingungen wirkten sich positiv auf die Entwicklung der Pflanzen aus. Die Kartoffeln gingen mit einem guten Entwicklungsstand in den Juni. Niederschlagsereignisse Mitte Juni in Kirchengel, Friemar, aber auch in Burkersdorf führten hier zu guten und gleichmäßigen Beständen. In den Gebieten in Mittelsachsen und Sachsen-Anhalt mussten die LSV jedoch weitestgehend ohne Niederschläge auskommen. Reihenschluss erfolgte überwiegend bis Mitte Juni. Trotz der insgesamt leichten Wechselhaftigkeit des Julis konnte der Niederschlag den Bedarf der Pflanzen an Wasser nicht befriedigen. Erst Ende Juli erhöhte sich der Krankheitsdruck. In der ersten Augusthälfte kam es dann zu Hitze- und Trockenstress. Die Rodebedingungen im September waren gut, sodass relativ verlustfrei geerntet wurde.

Die Ernte der mittelfrühen Sorten fand zwischen Anfang September und dem Ende der ersten Oktoberdekade statt. In den LSV erreichten auf den Lö-Standorten die Sorten 2020 einen Marktwareertrag von 434 dt/ha. Insgesamt gesehen ein Plus von ca. 5 % gegenüber dem Vorjahresniveau. Auf den beiden D-Süd-Standorten wurden mit 422 dt/ha Marktware-Ertrag knapp 15 % mehr als 2019 geerntet. Zwischen den Standorten gab es deutliche Differenzierungen. Der Stärkegehalt fiel mit 16,3 % im Mittel der Versuche auf den Lö-Standorten und mit 15,4 % auf den D-Süd-Standorten etwas niedriger als im Vorjahr aus, lag damit aber auf relativ hohem Niveau. Die mehligkochende Sorte Tokio (21,1 %) fiel im Sortiment von 2020 auf den Lö-Standorten wieder mit sehr hohen Stärkegehalten auf. Der Anteil unter- und übergroßer Kartoffeln war wie in den beiden Vorjahren sehr gering. Damit ergab sich ein Speisegrößenertrag auf den Lö-Standorten von 383 dt/ha und auf den D-Süd-Standorten von 396 dt/ha.

Der Anteil grüner Knollen lag in Beetzendorf bei Odett, Simonetta und Olivia, in Nossen bei Odett und Olivia und in Pommritz bei Otolia höher als bei anderen Sorten. Der Schorfbefall auf den meisten Lö-Standorten und in Beetzendorf verursachte in diesem Jahr kaum Probleme. In Gadegast wurde bei der Mehrzahl der Sorten, ausgenommen Lilly und Olivia, ein deutlich höherer Befall als in anderen Jahren fest-gestellt. In Nossen war der Befall bei Madeira etwas höher. In Burkersdorf und Friemar fanden sich viele Knollen mit Wachstumsrissen, insbesondere bei Simonetta, Jule Theresa, Danina und Lilly.

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