Bau- und Energielehrschautag „Narkosegeräte für die Ferkelkastration im praktischen Einsatz“

Bau- und Energielehrschautage starten wieder
Narkosegeräte für die Ferkelkastration im praktischen Einsatz

Nach dreimonatiger Pause ist am 9. Juli wieder ein Bau- und Energielehrschautag am Lehr-und Versuchszentrum Futterkamp geplant. An diesem Tag werden die auf dem deutschen Markt verfügbaren Isofluran-Narkosegeräte für die Ferkelkastration in Theorie und Praxis vorgestellt.

Unabhängig von dem zentralen Tagesthema wird der „Tag der offenen Tür“ in der Bau- und Energieausstellung von 9 bis 15 Uhr in gewohnter Weise durchgeführt. Für die bautechnische Beratung stehen Fachberater der Landwirtschaftskammer und Firmenvertreter zu den Themen der Schweine-, Rinder- und Pferdehaltung sowie der Energietechnik zur Verfügung. Die Bau- und Energielehrschau bietet zusammen mit der Sonderausstellung von Bewegungsabferkelbuchten auf über 3.500 m2 zukunftsweisende und zugleich praxisgerechte Lösungen zum Thema Bauen und Energie in der Landwirtschaft.

Programm:
Isofluran-Narkosegeräte für die Ferkelkastration in Theorie und Praxis

10 Uhr:
Begrüßung, Kurzvorträge, Vorstellung der verschiedenen Narkosegeräte –Stationsrundgang in Kleingruppen

11 Uhr:
Erfahrungsbericht aus der Praxis, Einsatz der Narkosegeräte bei der Kastration –Stationsrundgang in Kleingruppen

Stationen:
• Begrüßung, Information zum Sachkundenachweis (10 Uhr),
Dr. Sophie Diers, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

• Kurzvortrag über die Kastration unter den Bedingungen der Inhalationsnarkose mit Isofluran (11 Uhr)
Landwirt Josef Klatte, Rastdorf, Niedersachsen

• Vorstellung der Narkosegeräte
• Anestacia, GDO
• PigNap 4.0, BEG Schulze Bremer
• Porc-Anest 3000, Promatec Automation
• Piglet Snoozer, Pro agri
• MS Pigsleeper, MS Schippers

• Tierärztliche Begleitung der Betäubung und Kastration,
Dr. Chris Schmiedel, Vet-Team-Schleswig Holstein – Tierarztpraxis für Rinder, Schweine und Kleintiere, Blekendorf

Aufgrund der Coronaregeln wird um Anmeldung unter 0049-4381-9009-0, beziehungsweise lvz-fuka@lksh.de gebeten sowie um pünktliches Erscheinen. Ein Mund-Nasen-Schutz wird empfohlen. Die Veranstaltung findet vorbehaltlich aller Coronamaßnahmen statt. Es sind auch aktuelle Meldungen zum Bau- und Energielehrschautag unter www.lksh.de beachten.

Ferkelkastration nur unter Betäubung
Das Ende der betäubungslosen Ferkelkastration rückt näher. Ab dem 1. Januar 2021 dürfen Ferkel in Deutschland nur noch unter Betäubung kastriert werden. Die Injektions- und Inhalationsnarkose sind die beiden Alternativen, wenn weiterhin chirurgisch kastriert werden soll. Dabei ist die Anwendung der Injektionsnarkose dem Tierarzt vorbehalten, während sachkundige Ferkelerzeuger die Inhalationsnarkose mittels Isofluran laut Ferkelbetäubungssachkundeverordnung eigenständig durchführen dürfen. Neben dem dafür erforderlichen Erwerb des Sachkundenachweises müssen sich die Landwirte, die weiterhin kastrierte Ferkel anbieten wollen, für ein Isofluran-Narkosegerät entscheiden. Bisher wurden drei Narkosegeräte durch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) zertifiziert (Stand 10. Juni).

Im Rahmen des Baulehrschautages am 9. Juli werden zum einen die Sachkundeschulungen, die im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp stattfinden werden, vorgestellt. Zum anderen werden fünf Isofluran-Narkosegeräte gezeigt. Die Geräte Anestacia des Herstellers GDO B.V. (in der Ausführung mit drei Narkosestationen), PigNap 4.0 von BEG Schulze Bremer GmbH und Porc-Anest 3000 des Herstellers Promatec Automation sind bereits zertifiziert, während sich die anderen beiden Geräte – Piglet Snoozer von Pro agri und MS Pigsleeper von MS Schippers – noch in der Zertifizierung befinden (Stand 10. Juni).

Auf die Vorstellung der Geräte durch die Firmen folgt die Demonstration in der praktischen Anwendung. Abgerundet wird die Veranstaltung durch tierärztliche Hinweise zu Besonderheiten der Isofluran-Betäubung und den Bericht eines Landwirtes, der bereits per Isofluran-Narkose kastriert.

Neue Stalltechnik für Schweine
Neu in der Bau- und Energieausstellung ist das Unternehmen Nijenkamp Stalltechnik aus den Niederlanden. Das von Harm Nijenkamp gegründete Unternehmen ist seit 1966 als Stallausrüster für die Schweinehaltung tätig und baut nach den individuellen Wünschen des Kunden. Die Kernaktivitäten von Nijenkamp Stalltechnik sind Design, Produktion und Montage von kompletter Stallausrüstung, bestehend aus Futterlagerung, computergesteuerten Futterküchen, Futteranlagen, Trinkwassersystemen und technische Anlagen. Dieses geschieht mit Produkten aus der eigenen Werkstatt ergänzt mit Produkten von zuverlässigen Partnerunternehmen.
Das Unternehmen leistet Beratung zum Beispiel für die Gestaltung des Sauenstalls mit Aufstellungsplan der Futterabrufstationen, der Montage sowie der Unterhaltung der Anlagen durch die Zusammenarbeit mit deutschen Händlern.

Bewegungs- und Freilaufabferkelbucht
Nijenkamp Stalltechnik präsentiert in Futterkamp zwei Produkte aus eigenem Hause:
Die Bewegungs- und Freilaufabferkelbucht „Typ Hexel“ wurde zusammen mit einem Schweinehalter aus Hoge Hexel, (Niederlande), entworfen und entwickelt. Dieser Schweinehalter hatte über zwei Jahre sechs verschiedene Abferkelbuchten getestet, bis das passende System gefunden wurde. Das war das Startsignal für die Fortsetzung der Pläne zum Bau eines neuen Stalles mit 242 Abferkelaufzuchtbuchten. Dieser wurde im Dezember 2016 in Betrieb genommen. Heute nach über drei Produktionsjahren, berichtet das Unternehmen über bessere Ergebnisse als erwartet.

Einige Besonderheiten der Abferkelbucht beschreibt das Unternehmen wie folgt:

• Typ Hexel kann als Abferkelbewegungsbucht, aber auch als Abferkelaufzuchtbucht verwendet werden. Durch die transparente Abdeckung an dem seitlich angebrachten Ferkelnest hat der Landwirt einen guten Blick auf die Ferkel.
• Zum Schutz der Ferkel in den ersten Tagen nach der Geburt beziehungsweise zum Öffnen vom Ferkelschutzkorb werden dessen Seitenteile einfach herunter oder herauf geklappt.
• Über den niedrigen Trog am Futterautomaten kann die Sau zusammen mit ihren Ferkeln fressen. Auf diese Weise sollen die Ferkel lernen, wo sie ihr Futter bekommen können.

Auch die Abrufstation für Sauen, das „Compufeeder-System“, ist aus dem Hause Nijenkamp. Dieses System hat sich nach Herstellerangaben als eine solide, funktionale und innovative Futterstation bewährt. Sie wird für die individuelle Fütterung in kleinen festen wie auch in großen dynamischen Sauengruppen eingesetzt. Die Steuerung der Station durch den Sauenhalter erfolgt über das „Prima Pork“ Management Paket, welches als effizient und benutzerfreundlich beschrieben wird.

9.07.2020 10:00 -
9.07.2020 00:00