Die Amerikanische Faulbrut als Tierseuche schädigt den Nachwuchs der Bienen. (c) Angelina Ströbel / pixelio.de

Tierseuche: Faule Brut bei fleißigen Bienen

Tierseuchen gibt es selbst in der Bienenhaltung. Die Amerikanische Faulbrut schädigt den Nachwuchs der Insekten. In Sachsen-Anhalt gab es 2020 zwei Seuchenfälle.

Vor Tierseuchen sind selbst unsere kleinsten Nutztiere, die Bienen, nicht sicher. So schädigt etwa die Amerikanische Faulbrut (AFB) den Nachwuchs der Nutzinsekten. Erwachsene Bienen erkranken demgegenüber nicht daran. Erreger der Faulbrut ist ein sporenbildendes Bakterium. Dieses ist übrigens in den Bienenvölkern bisher noch nicht allgemein verbreitet.

Die anzeige- und bekämpfungspflichtige Tierseuche brach in Sachsen-Anhalt 2020 dennoch in zwei Bienenhaltungen aus. 2019 betraf die Faulbrut landesweit immerhin drei Haltungen und 2018 einen Bestand. Diese Zahlen weist der aktuelle Veterinärbericht des Landesamtes für Verbraucherschutz (LAV) Sachsen-Anhalt aus.

Monitoring zur Früherkennung

Infektionen mit der Amerikanischen Faulbrut lassen sich immerhin frühzeitig erkennen. Hierfür eignet sich insbesondere die Untersuchung von Futterkranzproben (FKP). Das betonen Experten aus dem Bereich Veterinärwesen. Erkrankte Bienenvölker weisen demnach einen hohen Sporengehalt im Futter auf. Gelingt ein Erregernachweis vor dem Auftreten klinischer Symptome dieser Tierseuche, umso eher kann durch bruthygienische Maßnahmen ein manifester AFB-Ausbruch verhindert werden.

Das Land Sachsen-Anhalt führte im Jahr 2013 deswegen ein amtliches AFB-Monitoring ein. Dessen Durchführung regelt jährlich ein entsprechender Erlass des Magdeburger Landwirtschaftsministeriums. Ziel ist es, hierbei etwa 10 % aller Bienenhaltungen im Land einzubeziehen. Im Berichtsjahr 2019 wurden im LAV-Labor demnach 1.516 Futterkranzproben aus 766 Bienenhaltungen untersucht. Davon waren 715 Proben aus 271 Haltungen amtlich veranlasst worden. Dies betraf sowohl Monitoring- als auch Abklärungsuntersuchungen. Darüber hinaus beantragten Bienenhalter 801 Untersuchungen in 495 Beständen selbst.

gute Kontrolldichte erreicht

Insgesamt erwiesen sich elf Proben aus fünf Bienenhaltungen als positiv hinsichtlich einer Infektion mit der Faulbrut. 2018 waren es demgegenüber 24 Proben in zwölf Haltungen. Alle Untersuchungen zusammengenommen, wurden im Jahr 2019 in Sachsen-Anhalt 6.154 Bienenvölkern erfasst. Das sind unter dem Strich 27 % der insgesamt 22.777 bei der Tierseuchenkasse im Land gemeldeten Bienenvölker. Damit ist eine gute Kontrolldichte gegeben.