Mähdrescher sind startklar: Wann die Getreide-Ernte beginnt
Die Futterernte kommt in der Agrargenossenschaft Teichel gut voran. Auf die Mähdruschernte ist man vorbereitet. Währenddessen bekommt der Betrieb Besuch von Züchterkollegen aus Deutschland.
Die Futter-Ernte läuft in der Agrargenossenschaft Teichel in dieser Saison beinahe wie im Lehrbuch. Nach dem ersten Heuschnitt war Ende der 25. Kalenderwoche der zweite, der Grummetschnitt, unter Dach und Fach. „Wenn es Anfragen gibt, verkaufen wir auch Heu. Aber in erster Linie verfüttern wir es selbst“, sagt Vorstandschef Dr. Stefan Blöttner. Gebraucht werde es im Abkalbestall bzw. für die Kälber, zum Teil komme es auch im Milchviehstall in die Totale Mischration (TMR).
Trockenheit und Starkniederschlag
Die Luzerne wurde bereits zum zweiten Mal geerntet. Die Maisbestände zeigen sich in unterschiedlicher Verfassung: Zum Teil gibt es lückige Bestände. „Der permanente Wind in diesem Jahr hat die wenigen Niederschläge schnell egalisiert“, so Blöttner weiter. Im Mai summierte sich der Niederschlag auf 63,7 mm – allerdings ging rund die Hälfte davon auf das Konto eines Regentages. Im Juni sind es bislang nur 34,3 mm: Auch davon fielen 21,6 mm an nur einem Tag.

Agrargenossenschaft Teichel: Getreide-Ernte beginnt in der zweiten Juli-Woche
Ungeachtet dessen machen die Bestände einen guten bis sehr guten Eindruck, urteilt Ackerbauvorstand Eric Engelmann. Der Niederschlag wäre zum richtigen Zeitpunkt der Kornfüllung gekommen, etwa bei der Wintergerste. Im Winterweizen wurde zum Teil die dritte N-Gabe appliziert; etliche Schläge erhielten ihre Qualitätsgabe mit der zweiten Düngung und einem Nitrifikationshemmer. „Es sollte in dieser Weizenernte alles in A-Qualität gedroschen werden“, gibt sich Engelmann optimistisch. Der Raps macht wie immer auf leichteren Standorten einen besseren Eindruck; Prognosen gibt Engelmann nicht ab. Um die Sommerbraugerste müsse er sich bis jetzt nicht sorgen.
Start der Mähdrusch-Ernte könnte in der zweiten Juliwoche sein. Der Mähdrescher sei bis dahin startklar. Presste man bislang das Stroh selbst, übernimmt das in diesem Jahr der langjährige Partner ASR Agro Service Remda GmbH. „Wir hatten mit unserer Presse immerfort Ärger mit der ‚Schnipselei‘ – den Resten von nicht sauber geschnittenem Bindegarn, die sich ja nicht alle einsammeln lassen. Das lassen wir jetzt hinter uns“, so Blöttner. Mit dem neuen, großen Krone-Anhänger spare man beim Getreideabfahren die Kapazität von zwei HW-80-Hängern.

Milch in der Agrargenossenschaft Teichel: „Menge und Inhaltsstoffe passen“
In der Milchproduktion läuft es weiterhin gut: „Menge und Inhaltsstoffe passen“, gibt sich Blöttner zufrieden. In der 25. Kalenderwoche war der Klauenpfleger zum Bestandsschnitt im Betrieb, der zweimal jährlich erfolgt. Mit Stephan Schlegel-Alberti aus Remptendorf arbeite man schon lange zusammen. Er kommt überdies einmal pro Woche für akute Behandlungen bzw. Nachbehandlungen. Fortgeführt werde der abschnittweise Austausch verschlissener Spaltenböden im Milchviehstall.
Charolais Züchter zu Besuch im Mutterkuhbetrieb
Mitte Juni besuchten 60 Mitglieder des Verbandes der Deutschen Charolais Züchter bei einer Exkursion die Teichrödaer Mutterkuh GmbH. Der Bundesverband war für sein Jahrestreffen nach Thüringen gekommen. 23 Züchter betreiben im Freistaat Herdbuchzucht mit insgesamt 240 Charolaiskühen und -bullen: 104 davon stehen in Teichröda.
Herdenmanager Jens Schmidt, der sich im Bundesvorstand engagiert, hatte am Programm maßgeblich mitgewirkt. Besucht wurden Charolais-Herden von Verbandsmitgliedern in Hörselberg-Hainich (André Heering), in Altenburg (Udo Gabler), in Nobitz (Gerd Kipping) sowie in Pölzig (Fraatz GbR). Zudem ging es zur Schmiedefelder Alm GmbH bei Saalfeld, wo mit 1.200 Mutterkühen in den Höhenlagen des Thüringer Schiefergebirges über 1.600 ha Grünland ökologisch bewirtschaftet werden. Belegt werden die Mutterkühe mit Charolais- und Limousinbullen.

Staatssekretär Suckert nimmt Sorge um Wolf ernst
Zum Abschluss des Bundestreffens gab es einen Züchterabend in der Watzdorfer Erlebnisbrauerei, die im Übrigen auch auf Braugerste aus Teichröda vertraut. Blöttner sagt, dass man sich gefreut habe, dass Thüringens Wirtschaftsstaatssekretär Mario Suckert gekommen sei, um die Gäste zu begrüßen.
Suckert habe dabei die Sorge der Tierhalter vor Wolfsattacken aufgegriffen und unterstrichen, dass die Landesregierung die Landschaftspfleger bei diesen Fragen unterstütze. „Der Staatssekretär hat herausstellt, dass man Biodiversität am besten erhält, wenn die Flächen gepflegt werden. Und das, was dort wächst, kann nun mal nur mit Wiederkäuern effizient nutzen“, berichtet Blöttner, der lobt, dass der Freistaat das Bundestreffen mit Lottomitteln finanziell unterstützt habe.
Negative Wasserbilanz fordert angepasstes Anbauverfahren
Anfang Juni gaben Blöttner und Engelmann auf der Generalversammlung der Genossenschaft ihren Vorstandsbericht ab. Die Herausforderungen aufgrund der Witterung spielten dabei eine wichtige Rolle. Bis zu -30 °C im Winter und über 30 °C im Sommer oder die seit 2014 spürbare negative Wasserbilanz am Standort verlangten nach angepassten Anbauverfahren. „Wir haben mit den Mitgliedern ebenso über eine Strategieanpassung bei der Arbeitserledigung diskutiert. Denn in den kleinen, uns zur Verfügung stehenden Zeitfenstern muss die Arbeit geschafft werden“, so Blöttner.
Dass der Mindestlohn auf fast15 €/h steigen soll, beziehe man in diese Überlegungen ein. „Beim Lohn sind wir zwar auf einem guten Weg. Dennoch werden wir mit Industrie, Handwerk und Handel verglichen.“ Hier sieht Blöttner den Auftrag, junge Menschen an das Unternehmen zu binden.

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