Wilfried Rössler übergibt die Spende aus seiner Brieftauben-Aktion an Kristin Paarmann von der Elternhilfe für krebskranke Kinder Leipzig. (c) Karsten Bär

Brieftauben fliegen für krebskranke Kinder in Leipzig

Wilfried Rößler, Landwirt aus Bennewitz bei Torgau (Sachsen) fliegt mit seinen Brieftauben Spenden für krebskranke Kinder ein. Das Geld kommt der Elternhilfe für krebskranke Kinder in Leipzig zugute.

Von Karsten Bär

Nächstes Jahr steht für Wilfried Rößler ein Jubiläum an. Denn dann sind es bereits 25 Jahre, die sich der heute 61-Jährige für die Krebshilfe einsetzt. Mit verschiedenen Aktionen sammelt der Tierwirt und Brieftaubenzüchter aus Bennewitz bei Torgau zuletzt regelmäßig Geld für die „Elternhilfe für krebskranke Kinder e. V.“ in Leipzig. „Das sind die mit Abstand kreativsten Ideen, mit denen wir unterstützt werden“, sagt Kristin Paarmann, die bei der Organisation für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Mit Brieftauben-Aktion auf zwei Festen Spenden gesammelt

Kürzlich konnte die Elternhilfe für krebskranke Kinder wieder eine Spende entgegennehmen. Im Agrarunternehmen Oberhoff im nordsächsischen Zwethau, an seinem Arbeitsplatz, überreichte Wilfried Rößler den symbolischen Scheck über 800 Euro. Das Geld kam bei zwei Veranstaltungen in den vergangenen Wochen zusammen. Auf dem Hoffest des Obsthofes Wöllmen und beim Stoppelfest in Doberschütz war er mit seinen Brieftauben vor Ort. Gegen eine Spende konnten Besucher Brieftauben mit einer Nachricht an Freunde und Bekannte fliegen lassen. Rößler verschickt diese Nachrichten nach Ankunft der Tauben im heimischen Schlag per Postkarte an die angegebene Adresse. In Doberschütz stockte der Veranstalter des Festes, der Heimatverein Goldberg, die eingenommenen Spenden sogar noch um 100 Euro auf.

Mit jedem Spendenflug einer Brieftaube nimmt Wilfried Rößler Geld für die Elternhilfe ein.
Mit den Brieftauben können die Spender Nachrichten an Freunde versenden. Auf dem Schild steht, wie es funktioniert. (c) Wilfried Rößler

Mit der Elternhilfe seit Jahren eng verbunden

Kristin Paarmann zeigte sich erfreut über die finanzielle Zuwendung für die Elternhilfe für krebskranke Kinder aus der Brieftauben-Aktion. Man sei mit Wilfried Rößler inzwischen seit Jahren eng verbunden. Und für die Arbeit der Organisation zähle jeder Euro.

Die Elternhilfe ist 1990 gegründet worden. Hintergrund sei, dass mit der Diagnose Krebs für ein Kind auch für dessen Eltern plötzlich viele Sorgen und Nöte verbunden sind, die über die medizinische Versorgung hinausgehen. Mit einem Team aus Psychologen, Sozialarbeitern und anderen Experten begleitet die Elternhilfe diese Familien. Sie hilft, dabei stabil durch die Intensivtherapie zu kommen, und begleitet die Nachsorge. Auch Trauer- und Palliativbegleitung geben die Mitarbeiter der Organisation. Jährlich versorgt die Elternhilfe rund 80 Familien. Die Arbeit wird, auch wegen der notwendigen Fachkenntnis, hauptamtlich geleistet, wie Kristin Paarmann betont. Aktuell finanziere sich der Verein fast ausschließlich über Spenden. „Jeder Euro zählt“, sagt sie.

Helfen ist für Wilfried Rößler Herzensangelegenheit

Für Wilfried Rößler ist es eine Herzensangelegenheit, hier zu helfen. Jede einzelne seiner 40 Brieftauben trage den Namen von Freunden oder Bekannten, die den Kampf gegen den Krebs verloren haben, verdeutlicht er. Seine Aktion werde auch in Zukunft weitergehen. Schließlich ist sein Enkel Adrian (7) schon jetzt immer mit dabei.

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Schlachthofbetreiber Human Mihan Nejad vor dem „Hofladen“ auf dem Gelände seines Betriebes, in dem er neben weiteren Filialen Fleisch und Wurstwaren verkauft. © Karsten Bär

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