Auf den Feld bei der M&F-Rhinluch Agrargesellschaft im Landkreis Ostprignitz Neuruppin (c) Sabine Rübensaat

„Ich wünsche mir eine fachlichere Agrarpolitik“

Erntebilanz bei der M&F-Rhinluch Agrargesellschaft: Pflanzenbauleiter Henning Christ ist trotz der Trockenheit des Sommers zufrieden – nur der Silomais macht ihm Sorgen. Von der Politik erwartet er klare und vor allem umsetzbare Entscheidungen.

Von David Benzin

Zur Stoppelbearbeitung und Grunddüngung haben wir der M&F-Rhinluch Agrargesellschaft im Landkreis Ostprignitz Ruppin für den Schwerpunkt Herbstbestellung Wintergetreide in der Ausgabe 33 einen Besuch abgestattet. Hier standen die Mähdrescher aufgrund des Wetters für ein paar Tage still und es ging an die Stoppelbearbeitung. Außerdem begannen Pflanzenbauleiter Henning Christ und seine Mitarbeiter mit der Düngung von Grundnährstoffen. 

Die später fortgesetzte Getreideernte war für ihn und sein Team trotz der Trockenheit im Frühjahr und der Hitzewellen im Sommer zufriedenstellend. Im Raps haben sie sogar das beste Ernteergebnis der vergangenen drei Jahre erzielen können.

M&F-Rhinluch: Der Silomais macht Sorge

Die Ernte des Silomaises hatte Henning Christ schon größere Sorgen bereitet. Hier ist es zu starken Ertragsschwankungen gekommen, die er in verschiedenen Ursachen begründet sieht. Unter anderem die Trockenheit, aber auch die Frostschäden in der ersten Maidekade auf 40 ha Fläche und Pickschäden durch Kraniche. Wegen letzterer mussten 70 ha Mais nochmals gelegt werden. Der Futtervorrat an Silomais für die Milchkühe konnte aber noch knapp gesichert werden, wie er aus den vergangenen Monaten berichtet. 



Im Herbst lief die Getreideaussaat für Christ gut ab und der Auflauf war in Ordnung. Auch die bisherige Vorwinterentwicklung lässt für ihn wenig zu wünschen übrig. 

Das Auflaufen der Rapsbestände hingegen ist bei der M&F-Rhinluch je nach Standort unterschiedlich gut gewesen. Gründe dafür waren, dass 80 ha Raps erst in der zweiten Septemberdekade gedrillt werden konnten. Von den 150 ha Raps, die termin- gerecht in den Boden kamen, mussten aber 15 ha wieder umgebrochen werden. Bei den Zwischenfrüchten, die auf 300 ha der Ackerfläche stehen, sind etwa 30 % schlecht aufgelaufen. 

Wunsch für 2020: ein „normales Jahr“

Ansonsten sehen die Bestände der M&F-Rhinluch Christs Einschätzung nach durch die Niederschläge Anfang Oktober sehr gut aus. Die Niederschlagsmenge kam damit wieder in etwa auf den jährlichen Mittelwert, aber die klimatische Wasserbilanz passt für das Jahr 2019 weiterhin ganz und gar nicht für einen erfolgreichen Ackerbau. 

Für 2020 wünscht auch er sich ein „normales“ Jahr mit ausreichend Niederschlägen, damit auch die Situation im Futterbau entspannter wird. Durch die immer stärkeren Restriktionen bei Düngung und Pflanzenschutz geht Christ aber mit angespannten Gefühlen ins neue Jahr. Vor allem, dass auf politischer Ebene Entschlüsse gefasst werden, die auch fachlich sinnvoll und vor allem umsetzbar sind, wünscht er sich. Die Entscheidungen sollten Ökologie und Ökonomie gut aufeinander abstimmen. 

„Ansonsten bin ich darauf gespannt, was das neue Jahr persönlich für mich bereit hält“, sagt er. 


Lesen Sie hier die ganze Reportage in der Ausgabe 33 mit dem Schwerpunkt Herbstbestellung Wintergetreide

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