Bei dem Brand in der Schweinezuchtanlage in Alt Tellin verbrannten und erstickten mehr als 55.000 Ferkel und Sauen. © Gerd Rinas

Schweinezuchtanlage Alt Tellin: Kein Wiederaufbau 1:1

Die abgebrannte Schweinezuchtanlage in Alt Tellin wird in der bisherigen Form nicht wiederaufgebaut. „Dafür gibt es keine Genehmigung“, kündigte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister Till Backhaus an.

Von Gerd Rinas

Die bei einem Brand in großen Teilen zerstörte Schweinezuchtanlage in Alt Tellin wird in der bisherigen Form nicht wiederaufgebaut. „Dafür gibt es keine Genehmigung“, kündigte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister Till Backhaus heute in einer Aktuellen Stunde „Aus Respekt vor der Schöpfung – in Tierwohl investieren“ auf Antrag der CDU-Fraktion im Schweriner Landtag an. „Ich habe mit dem Eigentümer und den Geschäftsführern der abgebrannten Zuchtanlage gesprochen und bin froh, dass auch sie erkennen, dass solche Betriebe nicht in die Zeit und nicht nach Mecklenburg-Vorpommern passen“, sagte Backhaus. Die LFD Holding wolle ein alternatives Konzept erarbeiten und habe zugesichert, mit der Gemeinde, dem Landkreis, Verbänden und Behörden, etwa in einem Beirat, zu kooperieren.

Modellanlage: „Stall 4.0“

Anstelle der bisherigen Großanlage soll eine „Modellanlage der Zukunft“, ein „Stall 4.0“ entstehen, kündigte Backhaus an. Aus einer industriell geführten Anlage soll ein Landwirtschaftsbetrieb werden, mit einem Tierbesatz von 2 GV/ha und Ställen nach neuesten technischen Standards. Das Modellvorhaben soll wissenschaftlich, zum Beispiel durch das Thünen-Institut, begleitet werden. Angestrebt werde eine „sinnvolle Reduktion“ des Sauenbestandes. Verabredet wurde, dass der Eigentümer der Anlage in Kürze Ideen vorlege, so Backhaus.

Freigabe: Brandstelle wird beräumt

Unterdessen teilte die LFD Holding mit, dass nun die gesamte Brandstelle in Alt Tellin beräumt wird. Dafür sei die behördliche Freigabe erteilt worden. Die Arbeiten würden mit einem Fachunternehmen ausgeführt. Angaben zu Schadenshöhe und Brandursache seien erst nach Abschluss der laufenden Untersuchungen möglich. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln weiter „in alle Richtungen“.