Als besonders diebstahlgefährdet gelten Photovoltaikanlagen auf unbewohnten oder abgelegenen Gebäuden, beispielsweise an landwirtschaftlichen Standorten. © IMAGO / Rupert Oberhäuser

Diebstahl: Solaranlagen immer häufiger im Visier

Der Diebstahl von Solaranlagen hat in Sachsen deutlich zugenommen. Wie das Landeskriminalamt (LKA) mitteilt, wurden im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 34 Fälle registriert, davon sechs als sogenannte Versuchsstraftaten. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von knapp 253.000 Euro.

Vom ersten Halbjahr 2020, als 24 Fälle registriert wurden, war die Zahl der Solaranlagendiebstähle zuvor bis zum zweiten Halbjahr 2021 auf 27 angestiegen. Die Schadenssummen in den einzelnen Halbjahren lagen zwischen rund 37.500 bis 89.500 Euro. Besonders häufig traf es im ersten Halbjahr 2022 Anlagenbetreiber im Landkreis Leipzig. Hier weist der Datenpool im Polizeilichen Auskunftssystem Sachsen mit elf Diebstählen fast ein Drittel aller Fälle aus. Gestohlen werden Module, Gleich- und Wechselrichter, Kabel und Batteriespeicher.

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Photovoltaikanlagen an landwirtschaftlichen Standorten besonders diebstahlgefährdet

Die Technik wird dem LKA zufolge hauptsächlich von Dächern größerer Hallen und Lager sowie von Solarfeldern und -parks fachgerecht abmontiert und entwendet. Auch würden immer häufiger selbst kleinere Anlagen oder deren Bauteile von Garagenkomplexen und privaten Grundstücken gestohlen. Die Täter gehen beim Diebstahl von Solaranlagen in Sachsen nach Polizeiangaben gut organisiert und arbeitsteilig vor. Die Diebstähle erfolgen in kurzer Zeit und meistens nachts. Als besonders diebstahlgefährdet gelten Photovoltaikanlagen auf unbewohnten oder abgelegenen Gebäuden, beispielsweise an landwirtschaftlichen Standorten. Einfache Zäune halten die Täter nicht ab.

Diebstahl verhindern: Das empfiehlt die Polizei

Die Polizei empfiehlt zur Prävention unter anderem die Verwendung fester Zaunanlagen (z. B. Doppelstabgittermattenzäune) mit 2,5 m Höhe und Übersteigschutz, gegebenenfalls auch Einbruchmelde- und Videoüberwachungsanlagen sowie die Codierung von Bauteilen, um eine eindeutige Eigentumszuordnung zu ermöglichen und sie so für Hehler uninteressant zu machen.

Auch sollten sich wesentliche Bauteile möglichst nur mit Spezialwerkzeugen lösen lassen oder Schrauben mit Sollbruchstellen verwendet werden, rät das Landeskriminalamt. Je länger die Täter für die Demontage der Bauteile brauchen, umso wahrscheinlicher sei es, dass sie von ihrem Vorhaben ablassen, um das Risiko einer Entdeckung zu vermeiden.

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