Ein überraschendes Bild dürfte für Ortsfremde die Yakherde am Ortseingang des Dorfes Neunitz sein (c) Karsten Bär

Zottige Exoten

In der Nähe von Grimma hält Ralf Hempel eine kleine Herde Yaks im Nebenerwerb. Die asiatische Rinderart ist genügsam und kommt mit Kälte und Trockenheit zurecht. Ihr Fleisch hat vor Ort bereits Liebhaber gefunden.

Wie es der Zufall will, fällt der erste Schnee des alten Jahres, als die Bauernzeitung Familie Hempel und ihre Yaks in Neu-Neunitz bei Grimma (Sachsen) besucht. Es ist Wetter, das zu den zottigen Rindern aus Hochasien passt.

Mit ihrem mehrschichtigen Fell und der langen Bauchmähne sind sie perfekt auf kalte Temperaturen eingestellt – und bieten darüber hinaus ein beeindruckendes Erscheinungsbild. Dass sie statt in der Hochgebirgssteppe hier in der Leipziger Tieflandsbucht stehen, ist wie die nassen Flocken, die gerade um ihre Hörner wirbeln, eher ein Zufall.

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Der Aufwand sollte gering bleiben

Ursprünglich betrieb Ralf Hempel (46) in Neu-Neunitz mit überwiegend gepachtetem Grünland eine Pferdepension, die nach familiären Veränderungen jedoch eingestellt wurde. Es stellte sich die Frage: Was tun mit den Flächen? „Wir haben etwas gesucht, was möglichst wenig Arbeit macht und keinen Stall benötigt“, erzählt der 46-Jährige, der im Hauptberuf für eine Fensterbaufirma tätig ist.

„Wir haben uns belesen und im Internet recherchiert“, erzählt er. Rassen wie Highlands oder Galloways, die ganzjährig im Freien gehalten werden können, hätten sich angeboten. „Aber diese Rassen haben auch schon viele andere“, gibt er zu verstehen. Es sollte etwas Besonders sein – und so fiel die Wahl auf Yaks. Vor sechs Jahren wurden die ersten Kühe geholt.

„Eigentlich sollte es eine kleine Sache bleiben“, sagt er. „Ein Bulle und zwei, drei Kühe.“ Doch es kam dann doch ein wenig anders. Aktuell sind es knapp 20 Tiere – neun Kühe, ein Bulle und die Nachzucht – die auf den Weiden rund um Neu-Neunitz stehen. Yaks haben eine ruhige Art und sind nicht aggressiv. Der Bulle ist permanent bei den Kühen.

Die Tiere sind genügsam, kommen auch mit Kälte oder Trockenheit zurecht, fressen im Winter, was sie finden. „Sie werden trotzdem verwöhnt“, schränkt Ralf Hempels Lebensgefährtin Heike Seipel ein. Denn natürlich bekommen die Yaks auch Heu und Grassilage sowie dann und wann Futterrübenschnitzel – auch, damit sie zahm bleiben.

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