Impressionen von der Agritechnica

Neue Belarus-Traktoren, Acker-Roboter, leicht abwaschbare Stalldungstreuer – unsere Reporter sind auf der Agritechnica unterwegs und sammeln Eindrücke von der weltweit größten Landtechnikmesse.

Schon bevor Agritechnica 2019 am Dienstag für alle Besucher öffnet, ist es eng auf dem Messegelände in Hannover. Der Sonntag und der Montag gehören traditionell den Vertretern der Landtechnikbranche, von ihnen geladenen Top-Kunden und der Fachpresse. Und sie nutzen die exklusive Gelegenheit ausgiebig.

Auch die Bauernzeitung ist vor Ort, um Neuheiten-Pressekonferenzen der Aussteller zu verfolgen und unter den Angeboten von über 2.800 Ausstellern aus 53 Ländern das herauszufiltern, was für ihre Leser wichtig sein könnte.


Nicht länger waschen als fahren

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Einen Stalldungstreuer reinigen, kann lästig sein. Farmtech aus Österreich hat deshalb seinen in Slowenien gebauten Siebentonner „Superfex 700“ im wahrsten Wortsinn von Grund auf neu konstruiert. An der Unterseite gibt jetzt weder freiliegende Leitungen noch Kabel noch andere Schmutzfänger. Erklärtes Ziel: Nicht mehr länger waschen als fahren. Damit auch die Straße sauber bleibt, deckt eine elegante Rückfront aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK) die Arbeitswerkzeuge ab.


Neuer Motor, mehr Komfort

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Mehr Komfort, Caterpillar-Motoren mit moderner Abgasreinigung und ein neues Design hat das Minsker Traktorenwerk (MTS) den Belarus-Baureihen verordnet. Ganz neu ist eine Serie kleiner Zugmaschinen im Bereich von 50 bis 70 PS. Sie wird unter dem Namen Belarus-742 als direkter Nachfolger der legendären MTS-50 und MTS-80 angepriesen. Der Weißrusse erfüllt die Abgasstufe V. Das leistungsstärkste Modell trägt den Namen 1523 und hat 158 PS unter der hier hochgeklappten, jetzt zweifarbigen Haube.


Acker-Roboter vom Reifenprofi

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Continental sieht sich inzwischen als Technologiekonzern, der mehr als Reifen und Riemen kann. Der auf der Agritechnica gezeigte Prototyp eines Feldroboters soll in Kooperation mit einem noch ungenannten Landtechnikunternehmen in circa zwei Jahren zur Praxisreife gebracht werden.


Messen, was in der Gülle steckt

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 Zunhammer hat mithilfe der DLG die Genauigkeit seiner Nährstoffmessung an Bord prüfen lassen und wirbt damit, genauer als Labore zu messen. Die Messeinheit gibt es als Extra oder fest am Gülletanker verbaut. Nicht nur bei Zunhammer selbst, sondern auch beim Tochterunternehmen Annaburger.


Beim Beladen hoch hinaus

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Fendt stellt seinen ersten Teleskoplader vor. Die Kabine lässt sich auf schwindelerregende vier Meter hochfahren, was beim Beladen hilfreich sein kann. Produziert wird der Cargo T955 mit einer Traglast von 5,5 t und einer Hubhöhe von 8,5 m vom Baumaschinenspezialisten Sennebogen.


Wer’s mag: Spiegelblanke Chromfelgen gibt es bei Annaburger auch am Güllewagen.

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So stellt sich Steyr das Design seiner nächsten Generation Traktoren vor.

Innen gibt es ein viereckiges Formel-1-Lenkrad.

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Tanken an der eigenen Biogasanlage

Mit dem ersten Serientraktor auf Methanbasis geht New Holland den Weg zum CO2-neutralen Landwirtschaftsbetrieb.

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(c) Jörg Möbius

Weidemann: neue Flaggschiffe aus Diemelsee

Auf der Agritechnica 2019 präsentiert Weidemann die Erweiterung der kraftvollen 90er Serie. Diese umfasst jetzt insgesamt drei verschiedene Modelle für den besonders schweren Materialumschlag.

Neben dem am Markt bereits verfügbaren Radlader 9080, wird die Serie jetzt von dem rund 800 kg schwereren Modell 9580 mit Ladeschwinge und dem Teleskopradlader 9580T (Bild) und ergänzt.

Er hat einen Deutz-Motor mit 156 PS und im Vergleich zum normalen Modell mit Ladeschwinge einen Teleskoparm und dadurch 5,48 m Hubhöhe.


John Deere: Erweiterung der Modellpalette

(c) Werksbild

John Deere hat die Erweiterung seiner Modellpalette mit dem brandneuen X9 Mähdrescher und dem zugehörigen Bandschneidwerk angekündigt, welche speziell für harte Erntebedingungen in Europa entwickelt wurden. Im Vergleich zum größten Mähdrescher der heutigen Modellreihe, S-Serie, sorgen der X9 Mähdrescher und das Bandschneidwerk für eine verbesserte Leistung und Produktivität, wobei gleichzeitig die Effizienz erheblich gesteigert wird.

Möglich wird diese Produktivitäts- und Ernteeffizienz-Steigerung dank der größten am Markt erhältlichen Kanalbreite, des verbesserten Erntegutflusses, des Dreschens und Abscheidens mit aktiven Rotoren und eines größeren Siebkastens. Gleichzeitig bleibt die Transportbreite unter 3,5 m und das sowohl bei der Rad- als auch bei der Ausführung mit Raupenlaufwerken.


CNH Industrial schließt sich DataConnect an

CNH Industrial hat sich DataConnect, einer ursprünglich von Claas, 365FarmNet und John Deere entwickelten Datenschnittstelle, angeschlossen. Mit den zusätzlichen Marken Case IH, New Holland Agriculture und Steyr von CNH Industrial umfasst die neue Cloud-to-Cloud Lösung nun fünf große Landtechnikhersteller und deren jeweiligen Telemetrie-Plattformen.

DataConnect ermöglicht erstmals den Austausch wichtiger Maschinendaten zwischen den Webportalen und erlaubt dadurch dem Nutzer die Informationen seiner gemischten Maschinenflotte in dem System seiner Wahl zu überwachen. Bisher war hierfür ein wesentlich höherer Aufwand nötig, da jeder Hersteller Maschinendaten nur im eigenen Portal aufzeichnet und der Anwender mehrere Plattformen nutzen musste, um solche Informationen von seiner Flotte zu sehen.