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GrOW: Vermarktungshilfe für Ostdeutschland

Unterstützung für Imker und Mutterkuhbetriebe in Sachsen-Anhalt: Mit dem Hochschulprojekt GrOW sollen die Betriebe Wertschöpfungsketten aufbauen und leichteren Zugang zu Absatzmärkten erhalten.

Kleineren und mittleren Betrieben in Ostdeutschland soll in einem Projekt der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) der Zugang zu Absatzmärkten und dem Aufbau von Wertschöpfungsketten erleichtert werden. Wie die HNEE dazu mitteilte, stehen dabei Mutterkuhbetriebe in Sachsen-Anhalt und Imker in Ostdeutschland im Fokus. Die Mutterkuhhalter in der Altmark, die dort nach Biorichtlinien produzieren, fänden keine geeigneten Verarbeitungsstrukturen zum Schlachten, Zerlegen und Verarbeiten ihrer Tiere. 

GrOW: Nachhaltige Selbstmanagementkonzepte

Grow: Hilfe für Mutterkuhbetriebe
Es fehlen regionale Verarbeitungsstrukturen zum Schlachten der Tiere sowie zum Zerlegen und Verarbeiten der Fleischprodukte. (c) Thomas Stephan / www.oekolandbau.de

„Das ist besonders tragisch, weil Berlin als Europas größter Biomarkt direkt vor der Haustür liegt“, erklärte HNEE-Projektkoordinatorin Katja Searles. Genau an dieser Stelle setze das Vorhaben „Entwicklung nachhaltiger Selbstmanagementkonzepte für Gruppen zur Optimierung regionaler Wertschöpfung (GrOW)“ an, welches mit 200.000 € von dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) gefördert werde.

Zusammen mit der Bioland Beratung GmbH schaue sich das HNEE-Forschungsteam an, wie Wertschöpfungsketten optimiert und langfristig in Eigenregie aufrechterhalten werden könnten. Dabei sollten Kooperations- und Koordinationsstrukturen von regionalen Wertschöpfungsverbünden in Ostdeutschland aufgezeigt werden. Erste Begehungen auf anderen Höfen und Betrieben, die bei der Fleischverarbeitung wichtige Partner vor Ort werden könnten, hätten bereits stattgefunden.

Unterstützung für Imker in Ostdeutschland

Bei der zweiten Fallgruppe, die im Rahmen von GrOW untersucht wird, ist man der HNEE zufolge schon einen Schritt weiter. Hierbei handelt es sich um Imker aus Ostdeutschland. Ihr Problem seien weniger die Abnahmezahlen ihrer Produkte; vielmehr fehle es an einem Verbund, mit dem die Logistik und Aufbereitung regionaler Rohware optimiert werden könne.

„Die Erzeugerbedingungen für die Imker in der Region sind gut, weshalb es Überhänge gibt, die aufgrund fehlender Infrastrukturen nur schwer an potenzielle Kunden gebracht werden können“, erläuterte Searles. Im Projekt kämen deshalb die einzelnen Akteure erstmals zusammen und entwickelten Ideen für den Aufbau einer Struktur, die die Wertschöpfungskette für ihre Erzeugnisse erweitere. Ziel des Projekts sei, dass diese zukünftig besser auf dem Lebensmittelmarkt bestehen könnten. AgE